Ich habe Probleme mit pauschalen Urteilen ;)

stocksorcerer, Freitag, 22.03.2019, 13:37 (vor 1860 Tagen) @ Tempranillo5247 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.03.2019, 13:41

Hallo Tempranillo,

wenn ich in den vergangenen Jahrzehnten etwas gelernt habe ist es, dass es mehrere Stufen von Schuld gibt. Wie es Schichten einer Pyramide gibt. Ich habe nie ganz pauschal England, nie ganz pauschal Amerika, nie pauschal Frankreich, nie pauschal Russland oder Serbien oder Polen die Schuld gegeben an den Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts. Es waren leider immer nur sehr wenige Personen nötig, die an sich für Millionen Tote die Verantwortung tragen, weil sie den Konflikt erdacht und befördert haben.

Picken wir die Entstehung des ersten Weltkrieges mal beispielhaft heraus, dann fallen mir aber ad hoc Namen ein wie: Edward VII, Alfred Milner, Lord Asher, Edward Grey, Richard Haldane, Herbert Asquith, Winston Churchill, Lloyd George, James David Bourchier (Times), Alexander Iswolski (u.a. russischer Botschafter in Paris), Théophile Delcassé (Marineminister und führender Staatsmann der französischen dritten Republik) , Nikolaus Hartwig (u.a. russischer Botschafter in Serbien). Die gehören allesamt in die oberste Etage der größten Dreckschweine der Weltgeschichte.

Darunter folgen dann die Leute, die sich von den Planern einspannen ließen an den normalen Kanälen vorbei, um selbst in Amt und Würde zu kommen, beispielsweise Raymond Poincaré, der Mittel für seine korrupte Kampagne benötigte und auch erhielt, um den französischen Ministerpräsident Joseph Caillaux abzulösen.

Wie überall sonst auch bleibt unter einer Masse an - nennen wir sie verblendete oder visionäre - Helfer und schließlich ein Heer von Ahnungslosen, deren einziger Fehler es ist, sich von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften und Mundpropaganda vereinnahmen zu lassen, ohne die Dinge für sich selbst ordentlich zu prüfen. Dazu gehörte beispielsweise der Großteil des englischen Parlaments, die ebenso hinters Licht geführt wurden, wie die leichtgläubigen Bürger des Empire, die glauben wollten, dass Deutsche ihre Kinder fressen. Das Schlimme ist, dass eine tiefe, weitgehend wertfreie Geschichtsaufarbeitung die breite Masse nie erreicht. Auch 100 Jahre nach Ende des ersten Weltkriegs nicht, obwohl man sich heutzutage gar nicht mehr viel Zeit nehmen müsste. Man glaubt halt zu wissen, was gewesen ist, und deshalb können sich die schlimmen Verbrechen immer und immer wieder wiederholen.

Und deshalb können Hollywood-Regisseure auch heute noch Serien wie "timeless" erfinden, in denen sie mit Zeitmaschinen ins Dritte Reich zurückreisen, um zu verhindern, dass ein Werner von Braun den Russen, statt den Amis in die Hände fällt. Und da ist es einfach mal okay, wenn dabei unplanmäßig Nazis erschossen werden, die im Weg stehen. Sind ja alles bloß Nazis. Nicht weiter wichtig.

Ich weiß nicht, ob die Welt besser ist, wenn ein "nationales America first" die verbrecherischen "Rothschild-Soros-Eliten" ablöst. Aber ich habe das Gefühl, dass ein frischer Wind nötig ist, der die Steigbügelhalter bei den Demokraten, die Medienmogule, Institutionen und diverse Industriekapitäne samt Steigbügelhaltern in Politik (Merkel) und Kultur (Hollywood) hinwegfegt.

Ich persönlich sehe mich auch immer noch lieber als Teil eines Nationalstaates in einem gemeinsamen Europa mit kulturellen Verflechtungen, als ein vereinnahmtes Mitglied, das am Ende erdulden muss, was eine Europäische Kommission und deren juristischer Dienst sich zu UN-Migrationspakten einfallen lassen...

Gruß
stocksorcerer


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