...werden mit jeder Verschuldung kleiner wie die Fähigkeit eines thermodynamischen Systems,

Silke, Freitag, 22.03.2019, 09:35 (vor 1856 Tagen) @ Nico2463 Views
bearbeitet von Silke, Freitag, 22.03.2019, 09:46

...Entrophie abzuführen.
Existiert Verschuldung, braucht es exponentiell ansteigende Neuverschuldung oder Ausbuchung der Schulden per Gläubigerbeseitigung.

Lieber Nico,

hier ist auch noch einmal ein Text aus älteren Zeiten.[[top]]

Klassischer Beleg FÜR die Machttheorie

daraus:
"10. Hat sich die Macht (die Zeiten der Tributierung usw. sind längst vorbei, da die Areale verteilt sind, letzte Zuckungen siehe Irak) ihrer sämtlichen Möglichkeiten zur Privilegierung begeben, wobei die Privilegierungen immense Wohlstandsschübe bedeuten - was nicht weiter ausgeführt werden muss, siehe allein die Möglichkeit, aus privatem Eigentum jetzt seinerseits"Zins" [= Steuer = Miete usw.] zu ziehen und weiteres Eigentum (= privates Kapital) zu schaffen, bleibt ihr nur noch die letzte Zessionsmöglichkeit, nämlich die der Abgabenzession über die sog."Staatsverschuldung": Das Besteuerungsrecht geht de facto (de jure bleibt es bei der Macht, die dann aber ihrenseits"Zins" bezahlen muss, wobei Zins wieder = census = Steuer) an die Halter von Staatsmacht-Titeln über. Das führt - ganz nebenbei - zwangsläufig zu der bekannten und oft genug dargestellten "ungleichen" bzw."ungerechten Verteilung" und entlädt sich ebenfalls über kurz oder lang im Umsturz. Vom allgemeinen Verrentungseffekt, auf den ich nicht müde wurde, schon seit Jahren hinzuweisen, ganz zu schweigen. Was im Klartext heißt: Die Möglichkeit über weitere mit Privilegierungen und Zessionen ("Reformen") neue Wohlstandsschübe zu schaffen, endet ebenfalls.

Das also sind Geschichte und Gegenwart des Wirtschaftens unter dem Aspekt eines ursprünglichen und den Prozess ununterbrochen begleitenden, weil einmal in die Welt gesetzten, Macht- und Zwangssystems - egal, ob man es als Autokratie oder als Demokratie aufzieht: Es muss sich immer wieder in sich selbst erschöpfen und sind seine Zessionsmöglichkeiten beendet, holt den bewaffneten Zwang just wieder das ein, was ihn immer einholt (siehe ganz oben): Der unaufhaltsame Niedergang setzt ein.

Dagegen helfen keine Tricks, weder mit Hilfe von"neuen Geldsystemen" noch mit"Reformen", wenn diese Reformen keine Zessionen mehr sind, sondern nur noch Umverteilungsversuche, wobei die Privilegierungen nur noch ein Hin- und Hergeschiebe von längst erteilten Privilegien sind (siehe"Sozialstaats"-Debatten usw.)."

Die Forderung nach einer Reform des Weltwährungssystems USD, ohne
Beachtung dessen, dass es gar kein freies Verschuldungspotential (Gini

bei

0,8 im Kap, im Soz. bei ca. 1,0..) gibt, ist in einem ehemaligen
Debitistenforum ein Klamauk sondergleichen. Zumal die heutigen

Forderungen

ja das zukünftige Vermögen ja eh schon weit übersteigen.

In einer endlichen Welt wird es mit zunehmender Komplexität der Systeme immer schwieriger das nötige Neuverschuldungspotential zu aquirieren.

Diese debitistische Gesetzmäßigkeit kann nur durch Ausbuchung von überbordenden Schulden in Schach gehalten werden.
Dafür müssen Nachschuldner aquiriert werden, die an der Verschuldung fallieren.
In einem modernen ZMS sind das die:
- scheiternden Wirtschaftsteilnehmer,
- die Wehrlosen in "weit weit weg" und die
- Ahnungslosen in der Zukunft (kommende Generationen die das angerührte Schlamassel ausbaden müssen) sowie
- die ganzen Lebewesen, die wir verbrauchen, indem wir ihre Existenz, ihr Potential unseren Göttern opfern (Massentierhaltung, Tierversuche, Veränderung von Lebensräumen von dadurch aussterbenden Arten und billionenfaches Leid und Tod von Tieren und Pflanzen durch unsere Rücksichtslosigkeit, der ohne unsere Existenz nicht nötig wäre.

Diesem [Axiom des Debitismus] zufolge werden die Begriffe „kaufen“
und „bezahlen“ getrennt behandelt und wie folgt definiert:

kaufen = sich verschulden

bezahlen = Stellen eines Nachschuldners

Ja. Genau.

Hieraus können wir nun folgendes ableiten:

*
Schulden entstehen also durch kaufen, und nicht etwa durch Bankkrediete,
denn die Bank ist hier bereits der Nachschuldner.

Nein.
Sowohl als auch.
Wer Kredit bekommt verschuldet sich.
Wer etwas kauft verschuldet sich auch.

*
Man benötigt zum kaufen kein Geld – nein, Geld entsteht erst durch
kaufen.

Und ob.
Zur Schuldentilgung kann man nur das akzeptierte Schuldentilgungsmittel verwenden (Geldeinheiten=Machteinheiten in Form von GZ) wenn der Vertrag so ausgestaltet ist. Ostereier nehmen die wenigsten zum Bezahlen.

*
Schulden werden nicht etwa netto gebucht, denn es werden immer zwei
gleichwertige Gegenbuchungen verrichtet (Schulden machen also niemanden
ärmer, sondern allenfalls die Gewinn- u. Verlustrechnung).

Buchungen in Bilanzen sind nur ein Hilfsmittel für uns und sehr unvollständige Momentaufnahmen (die meisten relevanten Faktoren nehmen wir nicht in unserer Bilanzen hinein, obwohl sie existieren - ein AKW muss irgendwann entsorgt werden.)
Die Wirklichkeit ist viel komplexer als eine Bilanz.
Schulden führen immer zu mehr Schulden, steigen im Zeitablauf.

*
Alles ist von Anfang an zu 100% verschuldet, weil alles von Anfang an nur
durch Verschuldung in die debitistische Welt der Doppelten Buchführung
Eingang findet (und nur deshalb sprechen wir überhaupt von Debitismus).

Ganz genau.
Da aber jede Verschuldung zusätzliche Verschuldung generiert (kein Gleichgewichtszustand möglich wie in thermodynamischen Systemen auch - Entropie nimmt immer zu), schuldet ein debitistisches System immer auf (es kann nicht anders) bis es falliert.

*
So gibt es eben auch keine Anfangsbestände wie etwa
Verschuldungspotentiale oder Dinge die beliehen werden können.

Ganz genau.
Keine Erstausstattung.
Alles startet mit Hoffnung und Versprechen - mit mehr nicht.

Das, was du, werter Freund, hier Debitismus nennst, ist in Wahrheit nur
Neo-Debitismus, basierend auf Hirngespinsten.

Keine Hirngespinste.

Dass eine Geldwirtschaft
korrumpiert und sabotiert werden kann, bestreite ich wohl kaum, und so ist
es eben auch in der Gegenwart.

Das ist egal.

Grundsätzlich kann es aber auch anders
sein,

Nein.

und dann steht ihrer Funktionalität nichts im Wege. Natürlich kann
auch eine bereits gegebene Fehlentwicklung wieder korrigiert werden, weil
nämlich der Staat nicht im debitistischen Sinne wirtschaftet, sondern
vorgibt, unter welchen monetären Bedingungen seine Individuen
untereinander wirtschaften.

Es gibt kein Perpetuum mobile.
Schnurrt ein Machkreislauf, muss entweder expandieren oder in endlicher Zeit fallieren - immer.

Ein solcher Prozess könnte dann trefflich als
Währungreform bezeichnet werden. Immer geht es dabei nur um die
Staatsverschuldung, denn die monetäre Wirtschaft der Doppelten Buchhaltung
bereinigt sich beständig selbst, und das tut sie übriegens auch heute.

Die Aufschuldung der öffentlichen Hände hält das System am laufen, hält die Schuldensituation im "Jetzt" leidlich stabil auf Kosten zunehmender Instabilität "Nachher".
Kann sie nicht mehr durch ausreichende Besteuerungsfähigkeit besichert werden, falliert das System.

Liebe Grüße
Silke


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