Ich kenne diese Problematik von beiden Seiten,

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 10.03.2019, 21:23 (vor 1867 Tagen) @ Vatapitta3985 Views

weil ich in meinem Leben schon mal auf der einen und auch auf der anderen Seite gestanden bin.

Mein Rat:
Intensives Gespräch und dauernde Kommunikation mit dem Mieter bringt wesentlich mehr, als das Geld den Anwälten in den Rachen zu werfen, die ja x- Fälle haben, und Du hast nur den einen.

Man muss rauskriegen, woran es krankt. Bringt es das Geschäft nicht, - hat er sich verkalkuliert, ist ihm die Frau weggelaufen, usw. Dann muss man sehen, wie man zurechtkommt. Oft ist weniger mehr, was die Höhe der Miete betrifft, auch, wenns nur temporär ist.

Ein leer stehendes Objekt kostet nur und ist schlecht wieder zu vermieten. Es kommt auch darauf an, auszuloten, wie der Mieter gestrickt ist. Kennt der sich in den juristischen Feinheiten aus, dann bezahlst Du einen Haufen Geld an die Anwälte und Exekuter, und es bringt nichts.

Beispiel: 3000 € Schulden, Titel erwirkt, und den Exekutor losgeschickt (den Du erstmal vorbezahlst). Wenn der Schuldner 50 € bezahlt, - dann musst Du eine neue Prozedur wieder in Gang bringen, weil sich die ursprüngliche Schuldsumme ja verändert hat.

Je intensiver Du Dich mit dem Mieter auseinandersetzt (Zuckerbrot und Peitsche) umso mehr Erfolg wirst Du haben, und vor allem weniger Ausgaben. Denn wir alle sind nur Menschen, - und wenn man als Schuldner merkt, dass man andauernd von jemanden Besuch bekommt, der einem mit schönen Worten immer wieder klarmacht, wo sein Defizit liegt, dann wird man seine Prioritäten danach ausrichten. Dann lässt man lieber das Finanzamt links liegen, als den Vermieter.

Du musst in der Lage sein, mit Deinem Auftreten dem Mieter in die moralische Zwickmühle zu bringen, und das geht nur, wenn Du Dich intensiv für seine Probleme interessierst und ihm immer klarmachst, dass Du ihm helfen willst. Alles im Rahmen natürlich, - alles hat auch Grenzen. Aber nur auf diese Art kommst Du am ehesten zum Geld. Genau das aber wird Dir kein Anwalt raten, - weil dann verdient er ja nichts mehr.

Ist für den Vermieter natürlich mit nicht gerade angenehmen Aktivitäten verbunden, - aber Olivia hat vollkommen recht, dass Du für die Möbel kaum was kriegen kannst. Nur für den Fall, dass irgendjemand eine Geschäftsidee hat, wo genau diese Einrichtungen gebraucht werden und er auch zur Zeit willens und in der Lage ist, das zu erwerben, dann kannst Du vielleicht auf 50% des Neuwertes kommen. Aber auch nur dann.

Wenn Du Pech hast und Du kriegst einen neuen Mieter, der eine völlig andere Geschäftsidee hat und die Möbel gar nicht verwenden kann, dann bleibst Du noch mit den Entsorgungskosten für neue Möbel hängen.


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