Philadelphia macht sich für Bargeld stark

Zooschauer, Samstag, 09.03.2019, 16:51 (vor 1869 Tagen)4713 Views

n-tv: Erste US-Großstadt führt Bargeld-Pflicht ein.

Interessant, wie stark in den USA die kommunalen Rechte noch verankert sind.

Ist das womöglich eine Trendwende? Vor Wochen schon gab es ja mehrere Berichte, die darauf hinwiesen, dass man in Supermärkten schneller ist, wenn man bar zahlt anstatt mit Karte. Da gab's aber oft auch den Unterton "altmodische EC-Karte" - das sollte uns wohl dahinführen, dass wir kontaktloses Zahlen vielleicht noch besser finden sollen als Bargeld. Aber immerhin, es wurde endlich mal erzählt, was mir immer schon aufgefallen ist: dass die EC-Kartenzahler in den meisten Fällen länger an der Kasse stehen als die Barzahler.

Nun argumentiert die Stadt Philadelphia (die Fast-US-Hauptstadt), es dürfe nicht sein, dass Menschen ohne Konto vom Geschäftsleben ausgeschlossen sind, wenn immer mehr Geschäfte kein Bargeld mehr annehmen.

In Deutschland und der EU ist der Euro in Münzen und Banknoten das einzige gesetzliche Zahlungsmittel. Das Sichtguthaben auf dem Konto ist nur ein Anspruch auf Geld und kein gesetzliches Zahlungsmittel, wird allerdings als Zahlungsmittel geduldet, oder vielmehr: es wird protegiert. Das einzige gesetzliche Zahlungsmittel dagegen droht verdrängt zu werden. Ist das rechtens? Darf das sein?

Müsste es nicht eine gesetzliche Pflicht geben, das Zahlen mit dem einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel auch in Zukunft in einem Mindestmaß zu ermöglichen? Selbst, wenn es nur an einer von zwanzig Kassen sein sollte?

Ich hoffe jedenfalls, dass wir mehr solcher Berichte lesen werden.


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