Literarisch ins Wochenende

Tempranillo, Samstag, 02.03.2019, 01:55 (vor 1876 Tagen) @ Tempranillo1754 Views

Louis-Ferdinand Céline: *Die Völker beten immer die Scheiße an. Sei es in Musik, Malerei, Phrasen, im Krieg oder auf den Podien*, (Bagatelles pour un Massacre, S. 54).

In dieser Disziplin sind die Deutschen die Größten. Hauptsache, es handelt sich um Amischeiße. Davor knieen sie inbrünstiger als Christen früher vor dem Kruzifix. Anschließend begeben sie sich zur Kommunion, wo ihnen nicht der Leib Christi auf die Zunge gelegt wird, es sind die gepreßten Exkremente des demokratischen Angloliberalismus!

*Amerika, ich bin nicht würdig, einzugehen unter dein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund*, betet der DeutschIn jeden Tag.

Nochmal Céline: *Den Wahnsinn, zu lügen und zu glauben holt man sich wie die Krätze.* Vor allem im Kontakt mit Angloamerika!

Für Wahrheitsliebe und Skepsis stand und steht nach wie vor das alte Europa.

Dieses kurze Video enthält eine der besten Darstellungen von Hysterie, die ich kenne. Die Alte fängt an zu spinnen, nur weil ihr Stecher den Einberufungsbescheid erhalten hat:

https://www.youtube.com/watch?v=4mTJIGfUqWU

Auf den Text wäre sehr zu achten, der nicht wie in Oper und sonstigen Vokalkompositionen zum pathetisch-dramatischen Nennwert genommen werden darf, das Publikum sollte in der übertriebenen Ausdrucksweise die ironische Distanz des Librettisten erkennen. Die Figur, Dorabella, nimmt natürlich todernst, was sie von sich gibt. Für sie bricht eine Welt zusammen wie bei einem Kind, wenn das Spielzeug kaputt geht oder der Lutscher in den Dreck fällt.

Patrice Chereaus Personenregie halte ich wie schon seine Inszenierung des Bayreuther Nibelungenrings für meisterlich.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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