Der Irrtum vom Irrtum über den Systemfehler und damit verwandte Irrtümer

Falkenauge, Donnerstag, 28.02.2019, 16:28 (vor 1855 Tagen) @ neptun4213 Views

Hallo neptun,

Demokratie wurde nicht eigens erfunden, wie Du schreibst, sondern hat sich geschichtlich aus dem allmählichen Erwachen der Individualität zu Freiheit und Selbstbestimmung entwickelt.
Sie besteht darin, an die Stelle der durch Herrscher von oben gegebenen Gesetze die Gesetze des Volkes selbst zu setzen, die durch Abstimmungen mehrheitlich beschlossen werden.

Der Systemfehler liegt in dem Umstand, dass die Gesetzgebunganmaßung der Autokratie, neben dem Rechtsleben auch das Wirtschafts- und das Geistesleben inhaltlich zu reglementieren beibehalten wurde und dadurch die Freiheit und Selbstbestimmung der fachkundig in diesen Lebensbereichen tätigen Menschen aufgehoben wird.

Für die Verbreitung der Erkenntnis dieses Systemfehlers setze ich mich ein, weil diese die Voraussetzung einer Änderung ist, "die erst durch eine überzeugte Mehrheit von unten erzwungen werden" kann.

Damit habe ich nicht gesagt, dass diese Mehrheit auch erreicht wird. Da bin ich selbst sehr skeptisch. Also ich mache mir da nach wie vor keine Illusionen.
Ich weiß, dass es zunächst immer Minderheiten sind, die die fortschrittlichen Ideen erkennen und dass es sehr schwer ist und auch verhindert wird, die Mehrheit dafür zu gewinnen. Das erlebt man ja auch hier im Gelben.
Aber ich bin auch überzeugt, dass es sonst zu weiteren Katastrophen kommen wird, die die Menschen zur Besinnung zwingen.

Du schreibst:
"...wenn es denn einen Systemfehler gäbe! Den gibt es aber schon aus dem ganz einfachen Grunde nicht, weil es nie gleichzeitig genug Leute mit diesen Fähigkeiten (Zeit und Verständnis) geben wird."

Das ist natürlich ein schwerer Denkfehler und Unsinn. Ein Systemfehler ist nicht deshalb keiner, weil es nicht genug Leute gibt, ihn zu verstehen. Das Nicht-Verstehen setzt ja das Vorhandensein des Systemfehlers voraus. Und mit dem Verstehen hapert es ja bei Dir schon.

Noch einmal: Es ist logisch klar, dass die Gesetzgebunganmaßung, neben dem Rechtsleben auch das Wirtschafts- und das Geistesleben inhaltlich zu reglementieren, die Freiheit und Selbstbestimmung der fachkundig in diesen Lebensbereichen tätigen Menschen aufhebt.
Daraus folgt zwingend, dass die Freiheit und Selbstbestimmung in diesen Lebensbereichen nur aufrecht erhalten bzw. gewonnen werden kann, wenn diese aus der omnipotenten Gesetzgebungskompetenz des Parlamentes herausgelöst und eine je eigene Selbstverwaltung erhalten.

Dass dies logisch falsch und prinzipiell undurchführbar sei, hast Du und auch Tempranillo mir noch nicht nachgewiesen. Insofern redet Ihr am Thema vorbei.

L.G.
Falkenauge


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