Da gibt es keinen Systemfehler: Demokratie ist perfekte Diktatur!

neptun, Donnerstag, 28.02.2019, 02:35 (vor 1884 Tagen) @ Falkenauge4527 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 28.02.2019, 02:41

Hi Falkenauge,

Du behauptest, daß Du Dir keine Illusionen machst, indem Du erkennst, daß das Ende der Oligarchie (herbeigeführt durch "die Verselbständigung des Wirtschafts- und des Geisteslebens gegenüber dem Staat durch je eigene horizontal koordinierende Verwaltungen") von der finanz-politischen Kaste verhindert wird, solange diese "die Fäden in den Händen hat."

Mir geht es um Bewusstmachen und Aufzeigen von Entwicklungwegen, die erst durch eine überzeugte Mehrheit von unten erzwungen werden können.

Was aber sollte denn das anderes sein als Illusion?!

Es hat immer vereinzelt (oder hier und da auch geringfügig häufiger) kluge und überzeugte Leute in allen Ständen der Gesellschaft gegeben, und es wird sie auch immer geben, aber niemals als Mehrheit, durch welche irgendetwas von unten erzwungen werden könnte, was nicht von oben genauso gewollt wäre!

Ich behaupte, daß die Demokratie (ich nenne sie daher Demokratur) eigens erfunden wurde, um genau das zu gewährleisten: Jeder (oder fast jeder, jedenfalls die Mehrheit) glaubt in Freiheit zu leben und mitbestimmen zu können, aber gerade die vielen "Spielmöglichkeiten" der Demokratie im einzelnen dienen genau dazu, Deinen Wunschtraum zu verhindern bzw. etwaige doch mal aufkeimende revolutionäre Kräfte zu binden oder zu schwächen.

Ein einziges, ganz winziges Beispiel für die ungezählten Wirk- und Spielmöglichkeiten zur Erhaltung des Systems möchte ich hier nennen und auf die Wirkungsweise etwas eingehen: Das politische Kabarett.

Die meisten Menschen, die dorthin gehen, sind nicht ganz so verblödet, wie @der_Chris das durch die Bank von der deutschen Bevölkerung anzunehmen scheint. Unter denen bestünde noch am ehesten eine Möglichkeit, die von Dir erwähnte "überzeugte Mehrheit" zu kreieren (obwohl das naturgemäß keine Mehrheit im eigentlichen Sinne wäre, aber möglicherweise vielleicht doch eine kritische Grenze übersteigen könnte).

Nun geht es aber wiederum der Mehrheit dieser Kabarettbesucher so, daß sie gar nicht mitbekommen, wie durch das erleichterte Aufatmen ihres Unbewußten - "Toll, daß das mal jemand sagt!" oder noch schlimmer "Toll, daß das bei uns gesagt werden darf!" - ihrer evtl. doch vorhandenen revolutionären Kraft die Spitze genommen wird. Im Gegenteil, anstatt sich dieses inneren Prozesses bewußt zu werden, sehen sie sich irrigerweise sogar als Teil der gesellschaftsverändernden Kraft. Verhängnisvoll? Ja, vielleicht, dann ist das aber auf jeden Fall ein geplantes Verhängnis (da paßt dieser Begriff sogar in mehrdeutiger Weise: "Es ist verhängt worden."). Herkömmliche Diktaturen können solches nicht planen, ja sie können sich Vergleichbares nicht einmal leisten.

Solches ist aber in einer Demokratie ohne weiteres im großen Stil leicht planbar, man kann die Kabarettisten (fast) alles sagen lassen, eben weil das Kabarett nicht die Revolution selbst ist, sondern revolutionäre Kräfte gezielt schwächt, bindet oder kanalisiert, auch wenn das vermutlich von den meisten Künstlern auf diesem Gebiet (in Dtl. haben wir eine ganze Menge hervorragender Vertreter dieser Spezies darunter!) gar nicht so beabsichtigt ist.

Davon abgesehen sehen sie [ ... ] nicht den von mir skizzierten entscheidenden Systemfehler. Ich habe ihn in vielen Artikeln behandelt. Sich darauf mitdenkend einzulassen, erfordert halt etwas Zeit.

Eben, und es erfordert neben der Zeit auch die Fähigkeit des Verstehens, wenn es denn einen Systemfehler gäbe! Den gibt es aber schon aus dem ganz einfachen Grunde nicht, weil es nie gleichzeitig genug Leute mit diesen Fähigkeiten (Zeit und Verständnis) geben wird.

Vielmehr dient alles, was Du hier im System erlebst, der Erhaltung genau dieses Systems.

Wer da immer glaubt, daß man dieses System mit Kräften vom Inneren des Systems her aufbrechen könne, der mag ruhig weiter träumen.

LG neptun

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