Lachhaft

tar ⌂, Gehinnom, Dienstag, 26.02.2019, 12:17 (vor 1857 Tagen) @ Phoenix54849 Views

Mit dem Siegeszug der Künstlichen Intelligenz könnte das
Informationsproblem, das dem Sozialismus bisher stets Millionen von

Toten

bescherte und nur vom Kapitalismus gelöst werden konnte (was die
neoklassische Ideologie bis heute nicht kapiert hat, die in Geld einen
Gutschein für nichtexistente Gratis-Waren und Gratis-Dienstleistungen
sehen), plötzlich in ausreichendem Maße gelöst werden. Wenn die KI

und

die Automatisierung tatsächlich in den nächsten Jahrzehnten die
Fortschritte machen, die von Experten prognostiziert werden, dann

läutet

das zwangsläufig irgendwann das Ende des Kapitalismus ein.[/i]

Was meinst du hier? Welches Informationsproblem hat der

Sozialismus

und wieso meinst du, erfolgen ausschließlich aus diesem die
sozialistischen Massenmorde?

Der Sozialismus produziert zuerst einmal und deckt die Produktion mit
Geldeinheiten (ergo Bezugsscheinen). Das Problem dabei ist, dass man zuvor
nie wissen kann, was danach tatsächlich nachgefragt wird, weshalb es stets
zu Mangelproduktion in diesem oder jenen Bereich kommt. Die Folge ist
Schlangebildung vor den Geschäften, Hunger, Unruhe und das zwingt den
Staat wieder zu totalitären Maßnahmen, um das Volk unten zu halten. Eine
ewige Gewaltspirale. Eine KI könnte dieses Problem lösen. Amazon weiß
schon heute, welche Buch ich irgendwann bestellen könnte und legt dieses
für mich in ein österreichisches Lager, wo es nur noch auf meine
Bestellung wartet. Je besser die KI wird, desto näher kommen wir der
Lösung des Informationsproblem (vollständig lösen werden wir es nie).

Das geht meiner Ansicht nach vollkommen an der sozialistischen Grundproblematik vorbei:

1) Wollen (führende) Sozialisten gerade nicht den Armen helfen, sondern die Reichen bestrafen, konkret: enteignen und ermorden.

Das ist meines Erachtens ein psychologischer Reflex, der aus einer fehlenden Sozialisierung bzw. Daseinsberechtigung (sprich: funktionierende Stellung innerhalb der bestehenden Gesellschaft - die Suche nach der eigenen Aufgabe - wahrscheinlich auch dem Mangel ausreichend zu besetzender Stellen geschuldet, siehe Heinsohn) gebildeter Jungspunde entspringt, die gerade aus dem Bürgertum hervorgehen!

Es bedarf hierzu einer Feindklasse, die nicht nur das eigene Unvermögen bzw. die eigene Unzulänglichkeit erklärt und das einigende tribalistische Moment des Sozialismus bildet (eine Ersatzreligion, denn man will ja stets "der Gute" sein und gegen "das Böse" kämpfen).

Diese Feindklasse wurde zunächst im Bürgertum (Marx) verortet (das führt uns sogleich zum Selbsthass der oben erwähnten Jungspunde, die aus eben diesem Bürgertum hervorgehen - Parallelen zum heutigen Selbsthass linksgrüner Deutscher sind nicht zufällig), die als ausbeutende kapitalistische Klasse ggü. der leistenden Arbeiterklasse hingestellt wurde. Als man durch die 50 Jahre andauernden sozialistischen Massentötungen (1920er bis 1970er) unweigerlich sehen konnte, dass man sich hier verrannt hatte (ein gerade frei gewordener Bauer war nun plötzlich ein zu tötender Kapitalist), war das Unterdrückungsschema "Kapitalist vs. Arbeiter" auch von Intellektuellen nicht mehr länger zu verargumentieren. Daraus hervor ging der Postmodernismus, der der radikalen Linken neue Angriffsflächen bot, denn Unterdrückung konnte nun allgegenwärtig und willkürlich verortet werden.

Mehr dazu von Peterson: Identity politics & Marx' Lüge des "white privilege"
- Teil 1
- Teil 2
- Teil 3
- Teil 4

2) Führt die Abschaffung von Privatvermögen gleichzeitig zur Abschaffung der Innovationsdynamik.

Dadurch, dass der Schuldendruck nunmehr durch Planung (hier liegt das Informationsdefizit, was wie geplant werden sollte) sozialisiert wird, lastet er nicht mehr auf dem Individuum. Der Hauptdruck ist aus dem Kessel und auch, wenn man durch Gefahr für Leib und Leben Befehle stumpf ausführt (bis zur Planübererfüllung), führt dies nicht dazu, dass man plötzlich innovativ wird und nach effektiveren Befehlsabläufen forscht. Im Gegenteil: man wird es nicht wagen, die Abläufe der mordenden Obrigkeit zu hinterfragen, was dazu führt, nicht eingehaltene Planerfüllungen nach oben zu beschönigen.

Darüber hinaus wird nicht nur der Schuldendruck sozialisiert, sondern auch der Akkumulationseffekt vom Individuum entfernt (bis auf die mordende Obrigkeit, die sozialistische Elite). Da stellt sich unweigerlich die Frage, warum man sich für den anonymen Gegenüber mehr als notwendig abrackern und eben nicht seicht mit der Masse mitschwimmen sollte (siehe auch Kibbuz). Ausreißer werden in jedem Fall bestraft. Leistet man zuwenig, bestraft die Obrigkeit. Leistet man zuviel, bestraft die Masse, da nunmehr von der Obrigkeit das Übersoll des einzelnen Ausreißers als Maßstab für die Masse angelegt wird.

Fazit:

Die Folgen sind ein allmähliches Schwinden der kapitalistischen Eigendynamik, da es nicht aufgrund von Informationsmangel zu Gütermangel kommt, sondern aufgrund der Tötung erfolgreicher Unternehmer und der Beseitigung des individuellen Motivationsantriebs (Vermögenserhalt & Vermögensmehrung).

--
Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


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