Man kann die Absurdität des BGE auf wenige Zeilen herunterbrechen

Phoenix5, Dienstag, 26.02.2019, 11:27 (vor 1857 Tagen) @ nereus4772 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 26.02.2019, 12:09

...und die habe ich eben gerade in den Text eingefügt:

"Dabei sollte eigentlich sofort klar sein, dass man nicht jedem Menschen 1000 € (oder auch weniger) in die Hand drücken kann, wenn nicht zeitgleich eine Menge an Waren und Dienstleistungen angeboten wird, die man damit kaufen kann und wer erwirtschaftet denn diese Waren und Dienstleistungen? Die Maschinen? Und wer bezahlt die Maschinen? Die Maschinen? Man kann keine Sozialleistung mit Steuern finanzieren, sodass dann am Ende jeder mehr hat als zuvor. Das ist völlig absurd. Bricht man das BGE auf die Tatsachen herunter, so müsste jeder Mensch, der ein BGE erhält, den gleichen Betrag als Kredit aufnehmen. Er müsste also zwangsverschuldet werden und diese Zwangsverschuldung wieder durch Leistung abbauen. Oder aber wir zwangsverschulden nicht die Bürger, sondern die Unternehmer. Dann müssen sich aber erst recht wieder die Bürger verschulden, um dem Unternehmer durch Käufe genug Geld zu überlassen, damit dieser seinen Kredit abbezahlen kann. Wie man es auch dreht und wendet: Das BGE ist Kindergarten-Ökonomie."


Hallo Nereus

Dazu kommt der enorme Verwaltungs-/Verteilapparat.
Ergo, die einen ziehen Leistungen/Geld, die anderen finanzieren nur.
Hier sollte meines Wissens der faule Zahn gezogen werden, weil mit dem
Grundeinkommen alle Sonderleistungen entfielen, die auch Teile der
aufgeblähten Verwaltungen einsparen würden.

Einsparen kann man immer, aber man kann nicht die Naturgesetze außer Kraft setzen und genau das tut das BGE. Da kommen dann irgendwelche neunmalklugen Ökonomen daher und rechnen das Einsparpotential aus und glauben, dass dieses Einsparpotential dann Jahr für Jahr zur Verfühung stünde. Hier offenbart sich der riesige Unterschied zwischen neoklassischer Esoterik und debitistischer Betrachtungsweise. Im Debitismus wären die eingesparten Überschüsse in der nächsten Runde weg und das BGE müsste man so finanzieren, wie man alles andere auch finanziert: Durch Schulden.

Die Frage nach der Finanzierung aller Staatsausgaben (via Schulden
finanziert) entsteht ja nicht mit dem BGE, dort wird nur die
Empfängergerechtigkeit hinterfragt.
Wenn also die gleiche Menge – oder besser Summe [[zwinker]] – an Kohle
verteilt werden soll, dann ändert sich theoretisch erst einmal überhaupt
nichts.

Bravo! Genauso ist es.

Entscheidender wäre die Frage, ob dann noch die gleiche Höhe Steuern
reinkommen würde, weil sich ggf. einige BGE-Empfänger mehr auf die Matte
legen würden als bislang.

Das ist irrelevant. Selbst wenn wir Vollbeschäftigung hätten, würde das BGE nicht funktionieren.

Daher sind auch Testläufe, wie z.B. in Schweden mit einigen hundert
Personen, Schwachsinn, weil hier immer nur das Verhalten Einzelner
untersucht werden kann und nicht die Auswirkungen auf die gesamte
Steuerzahlergemeinde, die den Laden ja gegenfinanzieren muß.

Ja, völlig absurd. Gleiches in Finnland.

Meiner Ansicht nach könnte das mit dem BGE nur funktionieren, wenn direkt
mit dem Anspruch auf das BGE gleichzeitig eine Leistungspflicht verankert
würde, soziales Jahr, Bundeswehr, freiwillige Feuerwehr, ehrenamtliches
Engagement usw., wo außer Unterkunft und Essen kein Entgelt gezahlt wird.
Bezahlt werden müssen solche Leistungen am freien Markt schließlich
auch.

Hier wird es interessant. Die Leistung wird eigentlich vom Markt bewertet, indem dieser die Waren und Dienstleisungen des Schuldners bewertet - so lange bis dieser seinen Kredit getilgt hat. Deshalb die verblüffende Geldwertstabilität (ausgenommen Staatsverschuldung, Druckerpresse, Münzgeld) des kapitalistischen Systems, auch wenn es auf Papier läuft. De facto wären wir bei einer Leistungspflicht der BGE-Empfänger wieder genau dort: Jemand muss dafür hackeln. Teile ich das BGE aus, ohne dass die BGE-Empfänger ihre Leistung vom Markt bewerten lassen müssen, d.h. gibt der Staat Hausnummer jeden 1.000 € und dafür machen die irgendwo "ehrenamtliche" Tätigkeit, dann ist das Sozialismus (zuerst Produktion, dann Deckung "Daumen mal pi" mit Bezugsscheinen). Man kann das natürlich machen, aber die Folge wäre dennoch Inflation (nur abgemildeter, weil ja Leistung erbracht wurde, bloß bei weitem nicht genug Leistung)

Deutschland stellt sich in solchen Sachen – und leider nicht nur hier
– immer besonders deppert an.
Beispiel: Kirchensteuer / Kirchenleistung
In anderen Ländern - ohne Kirchensteuer – werden die guten Gaben der
Kollekte nämlich aufgeschrieben und zwar zur Person.

Trotzdem verdient die Kirche an Deutschland - wenn ich das noch richtig im Kopf habe - mehr als an allen anderen Staaten auf dem gesamten Erdball. Und als ob das nicht genug wäre, bezahlt der deutsche Steuerzahler auch noch die Bischofs-Gehälter (kein Spaß!).

Wenn dann Taufe oder Trauung anstehen, wird nachgeschaut, was derjenige
oder sein „Vormund“ an Spenden erbracht haben. War es genug ist die
kirchliche Leistung umsonst, war es sie nicht, dann muß gelöhnt werden.

So wäre es gerecht.

Beste Grüße
Phoenix5


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