Das Wesen der "Demokratie"

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Dienstag, 26.02.2019, 10:52 (vor 1884 Tagen) @ Falkenauge5157 Views

Bei Gesetzesvorhaben geben diese Experten für die anderen ihre
Stellungnahme ab, auf die sich diese dann verlassen und entsprechend
abstimmen, ohne den Inhalt selbst durchschaut zu haben; was ja bedeutet,
dass sie, wie das Volk sagt, zum „Stimmvieh“ werden. Das ist nicht nur
ein Vorgang der Entdemokratisierung, sondern der Entmenschlichung.

Und keiner merkt, dass das ein grundsätzler Fehler im System ist.
Siehe:
Denn
sie wissen nicht, was sie beschließen

Eine "Entdemokratisierung", was auch immer das bedeuten mag, ist hierbei genauso wenig zu erkennen, wie eine "Entmenschlichung". Das Prinzip der "Demokratie" besteht ja gerade darin, dass möglichst viele "Abgeordnete" des Volkes in dessen Sinne etwas beschließen, weil die Menschen der Überzeugung sind, nur auf diese Weise könne das Wohl der Mehrheit am besten gewahrt werden. Doch diese Abgeordneten sind Menschen, wie alle anderen auch. Und da sie bestenfalls einen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung bilden (ich weiß, das ist in der Realität noch nicht mal ansatzweise der Fall), sind sie nicht nur genauso anfällig für jede Form von Überredung und Einflussnahme, sondern von vielen Themen genauso überfordert. Sie müssen deshalb zwangsweise Entscheidungen treffen, für die sie im Grunde nicht ausreichend qualifiziert sind.

Das ist das Wesen unserer "Demokratie", es geht nicht anders. Entweder es "bestimmt" eine vom Volk gewählte Gruppe von Menschen - mit all ihren Stärken und Schwächen - und wir nennen es "Demokratie", oder ein autokratischer Herrscher - mit all seinen Stärken und Schwächen - bestimmt allein, was getan werden soll, und wir nennen es Autokratie bzw. Diktatur.

Als nach der französischen Revolution der 3. Stand für sich die gleichen Rechte einforderte, wie sie die beiden anderen Stände für sich beanspruchten und die Herrschaft des Adels durch die des Bürgertums ersetzte, sollte eigentlich der Willkürherrschaft durch Einzelne ein Ende gesetzt werden. Stattdessen aber bekam man die Willkürherrschaft von Vielen, was damals in einem brutalen, demokratisch legitimierten Gemetzel endete.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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