Wurde der Sinn des BGE nicht pervertiert?

nereus, Dienstag, 26.02.2019, 08:09 (vor 1879 Tagen) @ Phoenix54938 Views

Hallo Phoenix5!

War es ursprünglich nicht so, daß mit dem BGE eine ausufernde Ungerechtigkeit korrigiert werden sollte?

Die große Mama Staat kümmert sich um jeden Dreck.
Die, die wissen, wie man die Kuh melkt, holen sich überall das, was sie meinen, daß es ihnen zustünde. (@BB, bitte prüfen wegen Kommasetzung [[zwinker]])
Dazu kommt der enorme Verwaltungs-/Verteilapparat.
Ergo, die einen ziehen Leistungen/Geld, die anderen finanzieren nur.
Hier sollte meines Wissens der faule Zahn gezogen werden, weil mit dem Grundeinkommen alle Sonderleistungen entfielen, die auch Teile der aufgeblähten Verwaltungen einsparen würden.

Du schreibst: Wenn nun, wie es im Modell des BGE vorgesehen ist, jeder Staatsbürger die gleiche Menge an Geld bedingungslos erhält, stellt sich zuerst einmal die Frage, wo dieses Geld herkommt. Wer hat es durch Schuldenaufnahme geschaffen?

Die Frage nach der Finanzierung aller Staatsausgaben (via Schulden finanziert) entsteht ja nicht mit dem BGE, dort wird nur die Empfängergerechtigkeit hinterfragt.
Wenn also die gleiche Menge – oder besser Summe [[zwinker]] – an Kohle verteilt werden soll, dann ändert sich theoretisch erst einmal überhaupt nichts.
Entscheidender wäre die Frage, ob dann noch die gleiche Höhe Steuern reinkommen würde, weil sich ggf. einige BGE-Empfänger mehr auf die Matte legen würden als bislang.

Daher sind auch Testläufe, wie z.B. in Schweden mit einigen hundert Personen, Schwachsinn, weil hier immer nur das Verhalten Einzelner untersucht werden kann und nicht die Auswirkungen auf die gesamte Steuerzahlergemeinde, die den Laden ja gegenfinanzieren muß.

Meiner Ansicht nach könnte das mit dem BGE nur funktionieren, wenn direkt mit dem Anspruch auf das BGE gleichzeitig eine Leistungspflicht verankert würde, soziales Jahr, Bundeswehr, freiwillige Feuerwehr, ehrenamtliches Engagement usw., wo außer Unterkunft und Essen kein Entgelt gezahlt wird.
Bezahlt werden müssen solche Leistungen am freien Markt schließlich auch.
Und was der „freie Markt“ da z.T. bietet, hat uns Panzer-Uschi eindrucksvoll vorgeführt, die jetzt unter Korruptionsverdacht steht.
Das gilt auch für alle Bundesministerien, die sich ihres Fachpersonals entledigt haben und jetzt "kostengünstige" [[freude]] Beraterverträge abschließen.

Deutschland stellt sich in solchen Sachen – und leider nicht nur hier – immer besonders deppert an.
Beispiel: Kirchensteuer / Kirchenleistung
In anderen Ländern - ohne Kirchensteuer – werden die guten Gaben der Kollekte nämlich aufgeschrieben und zwar zur Person.
Wenn dann Taufe oder Trauung anstehen, wird nachgeschaut, was derjenige oder sein „Vormund“ an Spenden erbracht haben. War es genug ist die kirchliche Leistung umsonst, war es sie nicht, dann muß gelöhnt werden.
Ob hierbei noch Vermögensverhältnisse berücksichtigt werden, kann ich nicht sagen, aber das Prinzip ist einfach, verständlich und gerecht.
Und dafür braucht es weder Richard David Precht und auch keinen Sozialismus. [[zwinker]]

mfG
nereus


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