Ist ja nicht unbedingt ein Beitrag zum Thema

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 25.02.2019, 21:38 (vor 1880 Tagen) @ SevenSamurai4463 Views

aber es ruft bei mir gewisse Erinnerungen wach. Nimm es mir nicht übel, Rain, ich habe Deinen Kommentar genau durchgelesen und kenne so manches aus der jüdischen Mythologie. Wenn ich nun vom Thema nostalgisch abschwenke, so ist das eine persönliche Sache und soll auf keinen Fall als Abwertung Deines Beitrags verstanden werden.

Zur roten Kuh: Damit kann ich nicht aufwarten, dafür aber mit einem "roten Ochsen". Und genau der erinnert mich an unsere Sturm- und Drangzeit in Heidelberg. Dieses traditionelle Studentenlokal war eines unserer Stammtischlokale, - ich weiß gar nicht mehr, an welchem Wochentag. Eine lockere Einrichtung, wo man mit Sicherheit nur Leute aus dem schlagenden Bereich fand, MKV war selten und linke Dummanmache ausgeschlossen. Man fühlte sich also wohl.

Daneben hatten wir einen Stammtisch in der "Schnitzelbank", da wurde automatisch mit der ersten Runde Bier gleich die Gitarre gereicht, die vorher an einem Haken gut sichtbar im Lokal hing. Unnötig, zu erklären, dass man da sämtliche Studentenlieder der Liederbibel abgesungen hatte.

Außerdem gabs noch einen Stammtisch im "Seppl". Da gabs nur einen einzigen runden Tisch, der aber war unser Platz an irgendeinem Tag in der Woche. Dort hatte jeder seinen Bierkrug mit Deckel am Haken hängen, - ach Gott, was soll ich noch alles erzählen.

Diese Lokale in Heidelberg, gerade in den 70er Jahren, die rufen natürlich Erinnerungen wach. Schuld daran ist die rote Kuh, die ich per Assoziation zum roten Ochsen umfunktioniert habe. Das Schöne dabei aber ist, dass diese Lokale allesamt noch existieren, - Tradition ist doch auch eine Triebfeder. Halt, - eine Ausnahme: die Ritterhalle. Dieses Lokal wurde von Amts wegen geschlossen, - da gabs nämlich immer am 20. April Freibier. Heute gibts nur mehr das mondäne Hotel "zum Ritter", was aber mit der Ritterhalle in der kleinen Seitenstraße nichts zu tun hat. Heidelberg war halt schon immer was Besonderes.

Tja, das sind halt die Erinnerungen. Eine siebenbürgische Redensart lautet:

Der Mensch ist nur einmal im Leben "Mensch", aber zweimal ist er "Kind".

Natürlich bezieht sich das auf die Anfangs- und die Endphase im Leben eines Menschen.

Wenn man aber zweimal "Kind" ist, warum ist man dann nur einmal jung? Irgendwie ist das nicht fair.


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