Quatsch...

Andudu, Montag, 25.02.2019, 12:27 (vor 1880 Tagen) @ Balu5259 Views

- die Populationsdichte auf dem Land ist zu gering für die
kapitalistische Wirtschaft weil das tayloristische Prinzip der
Arbeitsteilung mangels Masse Arbeitsvieh für Großunternehmen nicht
aufgeht.

Dass ein Konzern mit einem Bedarf von zig-tausenden AN nicht unbedingt aufs Land zieht, ist klar. Dass man da keine AN findet, ist aber Unsinn, im Gegenteil, gerade im Familiengründungsalter wollen viele aus der Stadt weg. Die AN die man dann hat, sind dann oft überdurchschnittlich treu, schon mangels Alternativen und weil sie oft gebaut haben etc.

Ich habe auch mal direkt mit einem Personaler gesprochen, der war sogar der Meinung, dass der Stadtnachwuchs überwiegend nichts taugt, er würde ausschließlich Leute vom Land einstellen. Die hätten noch Arbeitsmoral, könnten sich benehmen usw.

- auf dem Land heute schon die für o. g. Unternehmen arbeiten, die über
Telearbeitsplatz etc. verfügen

Das ist Schrott, könnte ich auch. Mit Familie hat man zu Hause aber nie genug Ruhe, um konzentriert zu arbeiten. Außerdem fehlt oft die Breitbandanbindung (ich habe gerade 2MBit Downstream über Kupfer-DSL). Die Unternehmen mögen diesen Kontrollverlust auch oft nicht.

- auf dem Land schon heute keine Arbeitskräfte - selbst für
handwerkliche Berufe, die ein Auskommen vor Ort erlauben würden, zu finden
sind.

Das liegt daran, dass es eben insgesamt nicht genug gibt. Handwerker finden hier immer was. Was fehlt, sind Bürohocker-Jobs.

- es für junge Menschen verständlicher- und nachvollziehbarerweise cool
ist, in die Ballungsräume zu ziehen...

Ja, bis sie eine Familie gründen. Ich hatte aber auch schon mit jungen Leuten zu tun, die explizit nicht in die Stadt wollten. Das hängt von der Integration ins Dorfleben ab. Die einen kommen klar, die etwas Randständigeren wollen weg.

- Handwerk hatte mal "goldenen Boden" doch was nützt Gold, wenn du damit
nicht mal ein Brötchen kaufen kannst, das Handwerk hat´s über mindestens
eine Generation verpennt, für sich zu werben (iiihhhgitt, bei uns macht
man sich ja dreckig....und anstrengend ist es außerdem war doch der
Leitspruch!)

Es hat auch jetzt noch goldenen Boden, sonst müsste man nicht ein halbes Jahr auf einen Handwerker warten. Man redet den Leuten ein, dass sie studieren müssten, egal was. Die meisten Handwerksmeister sehe ich nicht in der Lage, nennenswert an diesen Stellschrauben zu drehen. Wie die Gehälter aussehen, kann ich nicht einschätzen, aus diversen Anzeigen entnehme ich aber, dass da mittlerweile ähnliche Gehälter geboten werden, wie ich als Berufsakademie-Absolvent in Informatik auch bekomme (auch wenn ich mit einem Firmenwechsel aktuell sicher noch mehr rausholen könnte).


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