Geschichtliche Betrachtung des Geldes
Wenn da also ein Investor sein ganzes Geld in – ähm – Geld
investiert
hat, und er nun aber für sein Geld kein Geld mehr bekommt, dann
kann
er
nun zur ZB gehen, und bekommt für ein Papier auf dem z.B. 100 €
und
EZB
drauf steht nun ein Papier ausgehändigt, auf dem 100 € und
Staatsanleihe
drauf steht? Raffiniert!
So ist es (abgesehen davon, dass die ZB nur mit GBs spricht - aber
das
soll jetzt mal keine Rolle spielen). Für sein Geld hat der Investor
einen
Schuldschein bekommen. Von einem Schuldner, der nicht nur ein
Steuermonopol
hat, mit dem er 40% Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes
abkassiert,
sondern auch noch ein Gewaltmonopol, mit dem er das Steuermonopol
auch
durchsetzen kann.
An dieser Stelle geht es aber um die Frage, in wie fern (deiner eigenen
Auskunft nach) Geld mittels Schuldschein abgesichert wird.
Ist doch ok, oder? Der Investor braucht sich bei diesem Schuldner
kaum
Sorgen machen, dass der nicht zurückzahlt. Plus die Zinsen, die er
mit
dem
Geld nicht bekam.
Hier ist der Investor also die ZB? Hat die ZB nun das von ihr in die
Zirkulation gegebene Geld abgesichert? Oder hat sich die ZB vielleicht
nur
selbst abgesichert? Und wenn, vor was?
Der Investor war ein Privatmann, so habe ich Dein Beispiel verstanden.
Wenn er das Geld (über seine GB) zur ZB bringt, dann bekommt er (bzw.
seine GB) die als Pfand bei der ZB eingelagerte Anleihe zurück (das
ZB-Geld, das seine Bank da zurückbringt, ist ja irgendwann enstanden, und
bei der Entstehung musste von einer GB eine Anleihe in gleicher Höhe als
Pfand an die ZB übergeben werden).Bernd Borchert
P.S. Der Aha-Effekt, der kommen sollte: "Ach sooo ..., die GB bekommt das
ZB-Geld nicht einfach so von der ZB, sondern sie muss aus ihrem Eigentum
ein Pfand hergeben, das ungefähr den gleichen Wert hat."
So wie ich dich verstehe, geht es dir eher um eine geschichtliche Betrachtung des Geldes. Wenn dem so ist, dann ist das hier vielleicht ja auch mein Fehler. Mir ist natürlich auch bekannt, dass jede Währung einmal auf physischem Gold gründete. Die Entwicklung der Wirtschaft erfolgte stufenweise, und vielleicht wäre eine andere Entwicklung auch gar nicht denkbar. So weit ich das sagen kann, muss es einst auch eine Art von Geldwirtschaft gegeben haben, bevor überhaupt die Doppelte Buchhaltung erfunden wurde. Eine Geldwirtschaft mit genau dieser Innovation ist mit einer ohne diese aber schon nicht mehr vergleichbar.
Bei der Vorstellung, dass Geld (GZM) also gesichert sei, habe ich mich halt nur gefragt, welche Sicherheit denn den wenigen Geldscheinen, die z.B. ich in der Tasche habe, für mich als deren Besitzer inne wohnen könnten. Die einzige Sicherheit die ich dabei aber erkennen kann ist halt die, dass es zunächst einmal um mich herum überhaupt eine Wirtschaft geben muss, denn ohne diese wüsste ich mit dem Geld gar nichts anzufangen, und auch die ZB könnte mir nun mit nichts anderem weiter helfen. Dass ich nun mit dem Geld kaufen kann, erkläre ich mir einfach damit, dass die Scheine als Gesetzliche Zahlungsmittel Schulden tilgen können. Ein Geldschein ist für mich wie ein gerichtliches Urteil zu meinen Gunsten. Deshalb gibt es für mich nichts anderes, als die Scheine selbst, die ich von der ZB haben wollte. Wenn ich dann statt dieser Scheine etwas anderes haben möchte, dann möchte ich mir das einfach auf dem Markt aussuchen können.
Gut, ich gebe den Versuch auf, eine derzeitige Be- oder Versicherung des Geldes zu bestreiten. Ich bestreite nun also nur noch die NOTWENDIGKEIT einer solchen Sicherung des Geldes, und behaupte, dass es genauso gut reichen würde, wenn die ZB nur eine Forderung gegen die NB zu buchen braucht, um dieser entsprechende Banknoten auszuhändigen. Dass du eine solche Notwendigkeit bereits aufgezeigt hast, konnte ich wirklich noch nicht erkennen.
Es sei aber noch angemerkt, dass die wesentliche Frage hier die ist, weshalb die ZB nicht die staatlichen Defizite finanziert. Letztlich ist die Frage, ob die ZB unter diesen Umständen vielleicht Gold als Sicherheit in Pension nehmen müsste, nur zweitrangig.
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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...