Europa vor dem Tode retten?

Tempranillo, Dienstag, 29.01.2019, 13:54 (vor 1885 Tagen) @ Falkenauge4860 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 29.01.2019, 13:58

Hallo Falkenauge,

Glückwunsch zu Deinem sowohl verstandesmäßig als intuitiv herausragenden Artikel über die willigen Vollstrecker des Volkstods. Du schreibst:

*Die Deutschen können sich nur dann noch als Kulturgemeinschaft vor dem global geplanten Volkstod retten, wenn sie hinter der Fassade der Ereignisse und Phrasen diese wahren Absichten und Ziele der verräterischen Politikerkaste erkennen und daraus die nötigen Konsequenzen ziehen. Noch kann man sie bei den nächsten Wahlen in die Wüste schicken, um zu retten, was noch zu retten ist.*

Ich denke nicht, und sehe das genauso wie Alain Soral, Hervé Ryssen und einige andere sehr intelligente Franzosen, daß man durch Wahlen auch nur das Geringste ändern, geschweige denn, die uns regierende sadistisch perverse Mafia in die Wüste schicken kann.

Abgesehen von einer breiten Rebellion, bei der selbst friedlich und unbewaffnete, lediglich filmende Teilnehmer Gliedmaßen, Augen und Leben riskieren, scheint mir die erste und wichtigste Voraussetzung, den gesamteuropäischen Volkstod im letzten Augenblick vielleicht doch noch abzuwehren, darin zu liegen, Europa, seine Geschichte, Kultur und Wissenschaft neu zu entdecken.

Am 27. Januar 1756 wurde W.A. Mozart geboren. Seine Così fan tutte halte ich für das Raffinierteste, was je auf die Bühne gebracht worden ist.

Ähnlich wie in Molières Menschenfeind haben wir es mit einer Komödie zu tun, die auf den Fundamenten einer Tragödie errichtet wurde.

Aus diesem *Wunderwerk* (Riccardo Muti) sollte man sich wenigstens einen Abschnitt zugänglich machen, den Beethoven in seinem Quartett *Mir ist so wunderbar* aufgegriffen hat.

Ab 1:15:50, man prostet sich mit Rotwein zu und trinkt auf das Vergessen:

https://www.youtube.com/watch?v=FTQ_J_O3OZs

FIORDILIGI, DORABELLA E FERRANDO
E nel tuo, nel mio bicchiero
Si sommerga ogni pensiero.
E non resti più memoria
Del passato ai nostri cor.

Um zu vergessen, kann man sich die Birne zulöten oder Heroin nehmen, auf die Gefahr hin, sich den goldenen Schuß zu setzen.

Die in diesem Quartett subkutan mitschwingende Sehnsucht nach finaler Erlösung, wird vom Bariton Guglielmo ausgesprochen:

GUGLIELMO
Ah, bevessero del tossico,
Queste volpi senza onor!

*Sollen sie doch Gift saufen, diese Füchse ohne Ehre*, obwohl er den gleichen Wein im Glas hat!

Im Recordare seines Requiems hat Mozart etwas ähnliches gemacht wie im zweiten Akt der Così, was wie so viele Abschnitte der scheinbar heiteren Opern die latent fast immer vorhandene Melancholie unterstreicht.

Wie bereits Le Nozze di Figaro, Don Giovanni ist auch Così fan tutte das Werk der Zusammenarbeit eines in Salzburg geborenen Deutschen bzw. Österreichers und eines getauften, vom damaligen venezianischen Bischof adoptierten Juden, Lorenzo da Pontes.

Geht man von diesem Quartett aus, kann man über Mozarts Requiem, Beethovens *Mir ist so wunderbar* eine Line zum Recordare aus dem Requiem Giuseppe Verdis ziehen.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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