Schwierig, hier richtig zu raten

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 26.01.2019, 18:10 (vor 1915 Tagen) @ Hans4134 Views

einerseits sind die Zinsen derart im Keller, dass der Einsatz von Fremdkapital derzeit als sinnvoller anzusehen ist, im Vergleich mit dem vorzeitigen Aufzehren einer Altersvorsorge.

Das Problem sehe ich darin, dass niemand in die Zukunft sehen kann. Wenn man wüsste, dass das Einkommen (Arbeitsplatz, resp. andere Einkommensquellen) sicher ist, und man einen Kreditvertrag über die gesamte Rückzahlungslaufzeit bekommt, der vom Zinssatz her festgeklopft ist, dann wäre eher zur Darlehenslösung zu raten, zumal die Immobilie ja nicht einmal im Grundbuch belastet wird.

Die andere Seite ist die Sicherheit der Altersvorsorge, die ich - vom Gefühl her - als trügerisch empfinde. Was man da mittlerweile alles gekürzt hat, in den letzten 25 Jahren, das ist ja erschreckend. Wenn hier noch ca. 30 Jahre abzurackern sind, bis man in den sog. Genuss der Altersvorsorge kommt, dann kann kein Mensch vorhersehen, was dann sein wird. Sollte alles im Großen und Ganzen so bleiben, einschl. der mit Sicherheit erfolgenden Kürzungen, dann wird es schwer fallen, eine etwaige Nachzahlung zu einem späteren Zeitpunkt zu leisten, um wieder auf den alten "status quo" zu kommen.

Hab mir das ausrechnen lassen (mal überschlägig, ich warte noch auf das schriftliche Ergebnis), - ich müsste, um einen entsprechenden Status zu erreichen, ca. 8.000 € nachzahlen, dann würde ich ca. 55- 60 € monatlich mehr bekommen. Diese Milchmädchenrechnung geht ja nicht auf.

Ums klar zu sagen: Wenn man diese Altersvorsrge (Riester und wer weiß, was noch), als sicher einstufen könnte, dann würde ich unter den im 2. Absatz genannten Konditionen die Altersvorsrge nicht angreifen. Aber das mit der Sicherheit kennen wir ja noch von Blüm. "Die Renten sind sicher" war doch der Slogan, - nur hat er den Satz nicht zu Ende gesprochen, - nämlich "in absehbarer Zeit nicht mehr das, was sie heute sind".

Stellt sich die Frage, was man dann am besten macht, - generell auf Altersvorsorge bezogen. Ich war ca. 38 Jahre alt, als ich den Braten gerochen habe, was das mit der späteren Rente auf sich hat. Als Selbständiger konnte ich mich damals ausklinken und ich hab mit dem Geld was anderes gemacht. Klar, - da braucht man halt eine gute Nase, wenn man an Grundstücke geht. Dazu ists für Otto Normalo oftmals schwierig, weil ja die Landwirtschaft oft das Vorkaufsrecht hat.

Aber zu einem billigen Preis Grundstücke zu erwerben, die, wenn man sich die Infrastruktur einer Gemeinde/Stadt ansieht und man die zu erwartende Ausdehnungsmöglicheit in Betracht zieht, das ist so ziemlich die beste Altersvorsorge, die man betreiben kann. Von so einer Rendite träumt jeder Aktionär.

Aber auch hier gibts eine Unsicherheit, wenn auch nur eine kleine: Steuern (Grundsteuer, Grunderwerbssteuer, Besteuerung des Veräußerungsgewinns, etc.) sowie mögliche Enteignung bei einem Wechsel des politischen Systems.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung