Alter Wein in alten Schläuchen

nereus, Freitag, 25.01.2019, 07:28 (vor 1890 Tagen) @ paranoia4105 Views

Hallo paranoia!

Das Thema hatten wir hier schon einmal vor ein paar Jahren:

@Meph schrieb einst im Ketzerfroum:

Die Staatsbank des Russischen Reiches war die Zentralbank des Russischen Kaiserreichs von 1860 bis 1917. Sie gilt als Vorgänger der heutigen Zentralbank der Russischen Föderation Bank Rossii. Die Staatsbank wurde am 31. Mai/ 12. Juni 1860 gegründet. Sie entstand aus der Staatskommerzbank durch Ukas des Zaren Alexander II. Darin sind auch die Statuten der Bank festgelegt, nach denen die Bank im Staatsbesitz stand und ihren Zweck in kurzfristige Kreditvergaben an Handel und Gewerbe sah.
Am 25. Oktober/ 7. November 1917 wurde die Staatsbank aufgelöst. Nachfolger wurde bis 1922 die Volksbank der RSFSR , die durch Lenin für die Rothschilds gegründet wurde, danach die Gosbank der Sowjetunion (bis 1991). Nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 wurde mit der Bank Rossii (d.h. Bank Russlands) eine neue der Russischen Föderation geschaffen. Die Frage stellt sich warum wurde sie 1917 aufgelöst? Wie kam es dazu und was sind die Folgen bis zur heutigen Zeit?
Das zaristische Rußland war der westlichen Hochfinanz ein Dorn im Auge, weil das russische Zarenreich Ende des 19. Jahrhunderts als einzige europäische Macht keine Zentralbank besaß. „Noch immer entschied der Zar über die Münzprägung in seinem Land“. „Es war ganz einfach: Das Geld gehörte ihm und er kontrollierte die Menge.“ Das sollte sich mit der Machtübernahme durch die Kommunisten schnell ändern: Zu den ersten Maßnahmen Lenins gehörte die Gründung einer russischen Zentralbank nach dem Sturz des Zaren. Es sind nach der bolschewistischen Revolution „unvorstellbar große Summen vom Privatvermögen der russischen Zarenfamilie in die Hände der internationalen Bankiers geflossen“.
..
Was hat das nun mit der heutigen Kriegsgefahr zu tun? Nun, die Verträge zur Privatisierung der Zentralbank wurden mit einer Laufzeit von 99 Jahren geschlossen. Und diese enden wann? Richtig, Im Januar 2016.

Als Berufsskeptiker hatte ich dann ein wenig recherchiert und geschrieben:

In Deinem Artikel lesen wir: Am 25. Oktober/ 7. November 1917 wurde die Staatsbank aufgelöst. Nachfolger wurde bis 1922 die Volksbank der RSFSR, die durch Lenin für die Rothschilds gegründet wurde, danach die Gosbank der Sowjetunion (bis 1991).

Da hielt ich gegen, in dem ich schrieb:

Die Zentralbank der Sowjetunion hieß von Anfang an Gosbank und war eben nicht PRIVAT.
Sie wurde im Oktober 1921 gegründet und nicht 1922. Und das da Lenin etwas für die Rothschilds gegründet hat, wäre zu beweisen oder wenigstens zu indizieren.
Daraus folgt, von Ende 1917 bis Ende 1921 gab es überhaupt keine russische Zentralbank. Also können auch 2016 keine 99 Jahre Frist ablaufen, sondern falls überhaupt, erst 2020.
Die Gosbank war komplett zentralisiert, hatte jeglichen Binnengeldverkehr unter sich und handelte auch nicht mit Valuta, zumindest nicht im Sinne von Export und Import oder Devisentransfers.
Welchen Sinn soll es also für eine westliche Bank geben mit denen Geschäfte zu machen?
.. Privat wurde die russische Zentralbank erst wieder 1990!

Wenn Rothschild überhaupt etwas mit der Gosbank zu tun hatte, dann wohl über die jüdische Weltfreimaurerei, die gerne für ihre Pläne diverse Landstriche zum Versuchsgelände erklärt.
Vielleicht wollte man testen, wie gut ein streng geführtes Geldsystem funktioniert oder ob es überhaupt funktioniert.
Aus solchen Versuchen kann man wichtige Impulse für die weitere Umgestaltung ziehen.
Das gilt auch für die Kollektivierung der Landwirtschaft, die schließlich dem israelischen Kibbuz sehr nahe kommt.
Was meinst Du denn wer da von wem abgeschaut hat? Im Kibbuz gibt es auch kein Privateigentum.

Quelle: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=412442

Danach ergänzte ich noch:

Also, es hat sehr wohl Verbindungen des westlichen Finanz mit den russischen Revolutionären gegeben, aber das Lenin eine ZB für die Rothschilds gegründet haben will, läßt sich meiner Ansicht nach nicht belegen und begründet hatte ich das eben mit dem beliebten Versuchslabor der Weltveränderer, die jetzt mal das Kibbuz-Prinzip im ganz großen Maßstab testen wollten.
Schon die zeitliche Nähe beeindruckt einmal mehr.

Da stand in Wikipedia u.a. dies:

Als erster Kibbuz wurde Degania am 28. Oktober 1910 von einer zionistischen Gruppe aus Weißrussland gegründet. Degania A, der Stammsitz, liegt am Südende des Sees Genezareth, bald darauf folgten weitere Kibbuzim (vgl. Tabelle unten). Der Begriff wurde von Jehuda Ja'ari geprägt, einem aus Tarnobrzeg in Galizien stammenden jüdischen Dichter.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kibbuz

Und da man die Ursprünge nicht leugnen, aber die Zusammenhänge verschleiern will, übt man sich wieder im Salto rückwärts gehechtet mit zweifacher Schraube und läßt den Leser wissen.

Die Idee des Kibbuz – als einer genossenschaftlichen Siedlung gleichberechtigter Mitglieder, in der es kein Privateigentum gibt und in der viele Einrichtungen des täglichen Lebens kollektiv organisiert sind – lässt sich mit dem Sozialismus im ursprünglichen Sinn in Verbindung bringen. Auch der Begriff des Kommunismus wird häufig auf Kibbuzim angewendet. Eine Gleichsetzung mit Kollektivsiedlungen im ehemaligen Realsozialismus in Osteuropa oder in heute noch existierenden realsozialistischen Staaten wie Nordkorea ist jedoch irreführend, da z. B. Kolchosen in der einstigen Sowjetunion fast immer auf Zwang basierten.

Ja ja.
Interessant wird es wenn wir uns die Funktionsweise des Kibbuz näher betrachten.
Das dürfte bei manchen Lesern, der sich mit der Thematik noch nicht so arrangiert hat, einen gewissen Aha-Effekt auslösen.

wieder aus Wikipedia:

Trotzdem war in den ersten Jahrzehnten der Lebensalltag der Kibbuzmitglieder, der Chawerim, stark von sozialistischen Lebensprinzipien geprägt. Entscheidungen wurden in der Mitgliederversammlung basisdemokratisch getroffen. Die einzelnen Chawerim besaßen kein Eigentum, sondern sie brachten ihre Arbeitsleistung unentgeltlich für das Kollektiv ein. Im Gegenzug stellte der Kibbuz Wohnung, Kleidung, Verpflegung und medizinische Versorgung zur Verfügung. Die Gleichberechtigung umfasste auch eine Rotation in allen wichtigen Ämtern und bei der Besetzung der Arbeitsplätze.

Die Gleichberechtigung sollte auch für Frauen gelten. Deswegen wurden innerhalb des Kibbuz viele hauswirtschaftliche Aufgaben als Dienstleistungen angeboten. Es bestanden zentrale Wäschereien, Schneidereien, sowie ein gemeinsamer Speisesaal (der „Chadar Ochel“); der Speisesaal war zugleich Kristallisationspunkt des gemeinschaftlichen Lebens, sowohl beim Essen als auch bei Festen und Versammlungen.

In den Kibbuzim war die patriarchalische Kleinfamilie aufgelöst und die Kindererziehung ebenfalls zentralisiert. Die Kinder wurden je nach Kibbuz schon von Geburt an in einem eigenen Kinderhaus mit Gleichaltrigen erzogen, die Geschwister lebten also jeweils in einer anderen Kindergruppe. Jede Gruppe wurde von einer eigenen Erzieherin, der sogenannten Metapelet (Mehrzahl: Metaplot) geleitet. Durch den Kontakt zu mehreren Metaplot und den täglich nur kurzzeitigen Kontakt zu den Eltern waren die jungen Kibbuzniks stark auf ihre Altersgruppe fixiert. Nach einem bestimmten Zeitraum – etwa einem Jahr – erfolgte ein Wechsel zu einer anderen Metapelet. Trotz der Erziehung außerhalb der traditionellen Familienstrukturen war Hospitalismus unbekannt, eine gesunde Persönlichkeitsbildung üblich. Die strenge Orientierung auf die Erziehung im Kinderhaus löste sich in den folgenden Jahrzehnten langsam in Richtung Kindergarten bzw. Kindertagesheimen auf.

Die Auflösung der patriarchalische Kleinfamilie .. so so. [[sauer]]
Die Agenda läuft seit Jahrhunderten, aber das ist ja alles VT. [[sauer]]

Übrigens, die Idee des Kindergartens ist eine deutsche, die sogar in England als Wort aufgenommen wurde.
Aber das wäre nun wieder ein anderes Thema.

mfG
nereus


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