Danke, aber im Wesentlichen...

Andudu, Mittwoch, 23.01.2019, 21:19 (vor 1891 Tagen) @ SchlauFuchs4346 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 23.01.2019, 21:38

...ist diese Ideologie doch zutiefst amerikanisch. Auch Bill Clinton hat die Sozialhilfe gekürzt.

Bei den Amis darf man auch nicht vergessen, dass alles von Rassekonflikten überlagert wird. Clinton kürzte z.B. die Hilfe für alleinerziehende Mütter. Der Hintergrund (den natürlich nie jemand so deutlich formulierte): vor allem junge schwarze Frauen ließen sich schwängern, weil sie dann von der Beihilfe leben konnten (80% der schwarzen Kinder wachsen wohl vaterlos auf, was ein zusätzliches Kriminalitätsrisiko mit sich bringt). Tatsächlich ging dieser Mißbrauch des Sozialsystems danach wohl zurück.

Ich bin kein Freund solcher Politik, aber sie ist typisch für Staaten mit vielen Parallelgesellschaften. Keiner gönnt dem anderen was und man traut sich gegenseitig nicht.


Im nächsten Teil erklärt Trump dass er und andere Arbeitgeber problem
haben Leute einzustellen, weil die Leute auf Arbeitslosenhilfe besser
gestellt sind. (Was er nicht sagt ist das dass seine Aussage ist, ist das
er und andere Arbeitgeber nur bereit sind, Hungerlöhne zu zahlen.) Der
Rest des Gespräches ist zur Olympiade und ist nicht weiter interessant.

So denken die Amis nicht. Dort gibt es zahnlose Unternehmer, die rund um die Uhr schuften, um über die Runden zu kommen. Die sind logischerweise sauer, wenn andere dann fürs Nichtstun Geld bekommen (erst Recht, wenn es sich um andere Ethnien handelt). Es untergräbt die Moral (das ist in Deutschland ja nicht anders) und diese Leute wählen dann halt Trump. Reich und korrupt sind die Alternativen schließlich auch.

Optimalerweise müsste der Staat für Arbeitsplätze sorgen, wenn die Wirtschaft es nicht tut (im Kern nur eine Frage der Geldpolitik). Nichtstun zu bezahlen, bringt immer ein moralisches Problem.

Was man auch berücksichtigen muß: die elende Freihandelspolitik (die Trump gerade angreift) hat erst für die Senkung der Löhne und die Deindustrialisierung der USA gesorgt. Unter Trump ist die Wirtschaft gewachsen, auch hat er ein Auge auf die FED und deren Geldpolitik, er weiß, worauf es ankommt.

Der Punkt ist, dass er denkt, wenn man die USA nur ordentlich katastrophal
aufrüttelt, kann man Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe und Mindestlöhne
abschaffen mit Unterstützung der Bevölkerung, und allen wird es besser
gehen. Wenn das mal nicht Politik zugunsten gieriger Konzerne ist, was
dann.

Bisher hat er das nicht getan, im Gegenteil.

Konzerne lieben Freihandel und offene Grenzen, das unterschlägst du. Die gesamte westliche Medienwelt macht zudem einseitig Stimmung gegen Trump, macht dich das nicht stutzig? Wer hat denn da die Macht?

Der Shutdown ist ein taktisches Spielchen der Demokraten, dafür mache ich Trump nicht verantwortlich. Die verlogenen Assis sitzen auf der Gegenseite und versuchen die Lohnkonkurrenz durch illegale Zuwanderer zu erhalten. Die Sache könnte im Nullkommanix zu Ende sein, wenn die Dems es wöllten. Am Geld liegt es nicht, das wird ohnehin gedruckt. Es geht nur mal wieder um virtue signalling, so zu tun, als ob man weltoffen und gut wäre, in Wirklichkeit sind die arrogant, dumm und verantwortungslos, das was sie immer Trump vorwerfen.

Objektiv betrachtet, besteht die Gefahr, dass keine Seite nachgibt. Trump ist hoffentlich clever genug, dafür einen Plan B zu haben. Auch von der Gegenseite vermute ich, dass sie radikalere Pläne ausheckt.

Die Schock-Doktrin ist in jeder Richtung anwendbar. Genauso wie Propaganda
nicht nur von Kommunisten und Nazis eingesetzt werden kann. Du hast einen
großen Bevölkerungsteil, der sich deiner Politik widersetzt? Produziere
eine Katastrophe, ruf den Notstand aus und während jetzt Panik und
grössere Probleme herrschen, bring dein Gesetz durch, entweder trotz oder
wegen der Krise. Am Ende, wenn sich alles beruhigt, ist es zu spät dagegen
vorzugehen.

Wenn Trump zurück will, zur goldenen Zeit der USA, dann kann ich das verstehen, denn damals war der durchschnittliche amerikanische Wohlstand m.W. höher als heute und die USA waren Exportnation Nummer eins. Klar geht das nicht ohne Opfer vonstatten, die Frage ist eher, ob es überhaupt gelingen kann und ob Trump die richtigen Werkzeuge hat. Ich bin da durchaus optimistisch.

Gut, nenn es Schockstrategie. Vielleicht ist es eine, aber m.E. nicht im bisherigen Sinn der Naomi Klein. Natürlich ist sie zu links, um die Vorteile von Trump zu sehen. Die meisten Linken sind ja bedauerlicherweise Internationalisten.

Oder noch besser, eine Kaskade von Problemen und Notständen, und du
kannst mit fast totalitärer Macht regieren.

Das ist das, was man mit der EU gerade macht. Euro und Bankenrettung, Flutung mit Migranten und hintenrum die Gesetze verschärfen und Souveränität schleifen. Die Amis haben wenigstens jemanden, der sich für sie und ihr Land einsetzt, wir nicht...

Trumps Politik war soweit jetzt sehr konzernfreundlich, die Steuerreform
hat vor allem die Milliardäre entlastet. Die Abschaffung der
Umweltregulationen erlaubt es, Rohstoffe ohne Rücksicht auf die Umwelt
abzubauen. Sind seine Tarife nicht konzernfreundlich, aber die erlauben es
den Konzernen, die Produktpreise anzuheben mit dem Fingerzeig auf
verteuerte Importe. Wenn die Tarife fallen, werden die Preise nicht
unbedingt folgen.

Ich bin durchaus nicht glücklich mit allem was Trump tut. Aber das permanente Bashing und die Messung an deutschen Vorstellungen, nervt mich.

Er beendet Kriege, statt welche anzufangen, wie Obama. Er hat die Wirtschaft zum Wachstum gebracht, er liegt den Globalisten schwer im Magen, das alles nimmt mich für ihn ein. Denn unter denen würde alles noch schlimmer, wenn auch mit verlogenem Gesäusel, wie es Obama ständig abgesondert hat.


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