Dann halt Satz für Satz - Zentralinstanz in einem ZMS, BTC und Co.

Silke, Mittwoch, 23.01.2019, 03:07 (vor 1914 Tagen) @ CalBaer6367 Views
bearbeitet von Silke, Mittwoch, 23.01.2019, 03:25

Lieber Calbaer,

ohne das weder Bitcoin noch Menschheit existieren koennen.

Nur verstehe ich den Zusammenhang nicht, inwieweit sich der Konsens zu
einem Computerprotokoll vom Zentralstaat abhaengig ist.

Nicht Zentralstaat, sondern ZENTRALMACHTSYSTEM dessen SIMULATION ein STAAT sein kann (es gibt keine Zentralstaaten)oder eben ein Kirchensystem oder eine mafiöse Vereinigung, die sich und den Rahmen für ihre Schäfchen durch erzwungene Abgabenerhebung erhalten muss (im Volksmund "Schutzgelderpressung" oder der Begriff "Bewirtschaftung der Masse" aus der Viehwirtschaft).

Das Wesen all dieser Systeme ist das Prinzip einer Zentralinstanz (Christian Sigrist), die zentristisch auf alle Elemente und Prozesse einwirkt, aber nicht wie in alten Zeiten auf einem zentralen Thron als König hocken muss oder als finstere Gesellen in einer Hinterzimmerverschwörung, wenn sie doch alle Staatsbürger bereitwillig und anteilig in ihren Köpfen tragen wie in der DDR, weil sie das müssen.

Du willst doch nicht ernsthaft bestreiten, dass die Computerprotokolle ein ausgesprochen zentrales Phänomen sind (Entwicklung und Pflege erfolgen zentral und ohne diese Protokolle geht nichts).

Entwickler sind natürliche Personen mit Eigeninteressen, die Staatsbürger sind in Staaten mit staatlichen Interessen, involvierte Unternehmen unterliegen der Staatskontrolle und verfolgen eigene Interessen, Tauschbörsen sind juristische Personen mit eigenen Interessen, Mining-Unternehmen sind staatlich kontrollierte Veranstaltungen mit eigenen Interessen und die ständige Weiterentwicklung von Computerpower ist ein originär in staatlicher Überwachung liegendes Phänomen wie das Militär auch. Was eint alle diese Teilnehmer? Sie setzen ihr Potential/ Ressourcen ein um bilanziell mehr heraus zu bekommen wie jedes andere kapitalistische Unternehmen auch das sich am Zentralisationsprinzip des Staates ausrichten muss, weil es sonst nicht überleben kann.
Das ganze wird kontrolliert und besteuert wo man sich nicht dagegen verteidigt und direkt ound indirekt durch die übergeordnete MAchtstruktur beeinflusst (das darf ich, das lieber nicht, sonst werde ich sanktioniert).
Der Hirte lässt die Herde auch bei der Futtersuche im von ihm erlaubten Gebiet gewähren die er melkt und irgendwann schlachtet.
Wieso bitte sollte also eine in Zentralmachtsystemen wachsende und gedeihende Cryptoszene, wie auch eine Glücksspielszene oder eine Prostitutionsszene oder eine nameit-Szene die auf staatlich kontrollierte Infrastruktur aufsetzt (Strom, Geld, Land, Internet, Gesetze und zig. andere Notwendigkeiten) nicht vom Staat abhängig sein, muss sich nicht der Aufsicht und dem Zugriff unterwerfen, wird nicht vom Staat verteidigt (überschwappende Gesetzgebung, Eigentumsgarantie und Rechtssicherheit - User werden nicht nur von Kriminellen und inoffiziell registriert, ein BTC-Raub wird bei der Pozilei als Eigentumsdelikt angezeigt und verfolgt, wenn auch meist nichts dabei heraus kommt)?
Der Staat lässt sie machen weil sie nicht stören und nicht gefährden wie die Gelbwesten, sondern im Gegenteil den Staat unterstützen - sie probieren für ihn alle erdenklichen Blockchai-Modelle auf eigene bzw. fremde Kosten aus so wie die Photovoltaikszene, das autonome Fahren und all die anderen staatsinteressierenden Bereiche auch.
Er besteuert die, die er gestern, heute und morgen erwischt (Gesetze gelten rückwirkend).
Das reicht ihm.
Mit den Goldbugs macht er es nicht anders und mit den Silberbugs sowieso.
Auch das reicht ihm.
Bezahlen kann man Kryptos nur mit seinem Geld oder Mining mit bezahltem Equipment oder mit Leistung, die die Cryptoszene als Ganzes (ihr immer mit euren ewigen Einzefallbetrachtungen) zum Tilgen von Ur- und Abgabeschulden einsetzen müsste weil Staatsbürger in Summe nichts übrig haben.

Haben wollen die Halter nicht die Kryptos sondern den geldwerten Vorteil aus einem erhofften Spekulationsgewinn wie du selbst richtig schreibst (100 k pro BTC, dann kippt alles aber bei 20 k wie vorletztes Weihnachten eigentlich auch schon) wie bei Orangensaft und Schweinebäuchen.

Also eigentlich verstehe ich die Naivität deiner Einlassung überhaupt nicht.
Meint ihr das wirklich immer noch ernst?
Dann sei es so - irren ist ja menschlich und völlig ok.
Aber Gegendarstellungen sind es dann auch.

Liebe Grüße
Silke


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