Wenn jemand meine Grenzen überschreitet muss ich etwas tun.

Silke, Donnerstag, 17.01.2019, 10:51 (vor 1918 Tagen) @ nemo6781 Views
bearbeitet von Silke, Donnerstag, 17.01.2019, 11:40

Liebe nemo,

dafür brauche ich auch die entsprechenden Emotionen und sollte diese nicht krankhaft unterdrücken.

Wenn ich Grenzüberschreitungen nicht hassen darf, darf ich ja mich in dieser Verletzung nicht wichtig nehmen, mich nicht lieben, nicht für das Meine einstehen, meine Grenze verteidigen. Nicht das in dem anderen lieben was nicht hassenswürdig ist.
"Ich hasse, was du machst aber ich hasse nicht dich, weil ich verstehe warum du es machst. Ich lasse aber nicht zu, dass du das weiter machst, indem ich dich angreife oder vor dir flüchte."

Genau das ist die Kernkompetenz eines Staates - den Menschen das "für sich einstehen" erschweren oder verunmöglichen.

Dafür wird ein massives Entmächtigungssammelsurium installiert mit Rechtsetzung, vorgeschriebenen Wertvorstellungen, introjizierten Lebensauffassungen, mit Meinungsmanipulation und mit Propaganda.

Eine Verletzung durch den Gegenüber spüre ich ja trotzdem, wenn er meine Grenzen überschreitet, also muss ich meine Grenze verteidigen.

wir hassen Menschen und das, was sie tun und wofür sie stehen.

Ich hasse, was sie im Einzelnen und mir tun. Ich hasse nicht generell, pauschal und ungerichtet und ganze Gruppen sondern im Einzelfall.
Erleide ich oder die Meinen, für die ich verantwortlich bin, eine Grenzüberschreitung unterbinde ich es oder flüchte. Reicht die Wehrhaftigkeit nicht, muss ich starr erdulden und mir aber dann zumindest dessen bewusst werden und die Frage nach dem warum beantworten, um sie zu verbessern.

Das ist normalerweise
kein Problem, weil wir diesen Menschen aus dem Wege gehen können. Wer
ständig
von seinem Chef runter gemacht wird, während der Chef selbst keinerlei
positive
Vorbildfunktion besitzt, der sucht sich einen anderen Arbeitsplatz.

Genau.

In der Politik ist das Problem, dass man diesen Menschen nicht aus dem
Wege
gehen kann und zusätzlich besitzen sie die Macht, ihre Vorstellungen
gegen
alle Widerstände durchzusetzen.

Politikern kann man sehr wohl aus dem Weg gehen. Sie haben keine Macht. Sie sind unwichtig.
Auf die Machthalter und die von ihnen ausgehende Gefahr muss ich achten.

Das einfachste Beispiel ist eine
Steuererhöhung.

Die bekomme ich nicht von Politikern (die verkaufen die uns nur) sondern vom Finanzministerium als Teil des kleptokratischen Apparates. Gegen den muss ich mich wehren.

Der Hass auf die Vertreter der politischen Herrschaft ist eine
naturgemäße
Erscheinung und in allen Zentralmachtsystemen vorhanden.

Herrscher sollte ich hassen, sonst kann ich mich als Beherrschte nicht lieben.
Politiker herrschen aber nicht.

Deswegen muss
das Volk durch mediale Dauer-Propaganda täglich hypnotisiert werden, so
dass die schlimmsten Verbrecher zu verantwortungsbewussten
Entscheidungsträgern umgedeutet werden. Prof. Mausfeld widmet dieser
politischen Hypnose seine Aufklärungsarbeit.

Er bastelt Strohmänner und lenkt vom Systemkern ab. Deshalb lässt man ihn gewähren (Prof. Ganser hat man nicht gewähren lassen). Den @dottore und Mitstreiter hat man subtil nicht gewähren lassen.
Meine Angst, meine Wut und mein Hass werden fehl geleitet wenn ich Mausfeld ernst nehme.

Nur was geschieht, wenn sich das Volk nicht mehr hypnotisieren lässt und
dagegen resistent wird?

Menschen in ZMS, also Staatsbürger in Staaten neigen unter dem ständigen systemisch ausrichtenden Druck der Instanzen von der Wiege bis zur Barre aber dazu, sich als ohnmächtige Masse als Volk behandeln zu lassen, anstatt als Gruppe von selbständigen und eigenverantwortlichen Menschen.

Dann hat die Politik ein Problem und muss andere
Mittel finden, um den Unmut des Volkes zu zerstreuen. Im alten Rom waren
es Brot und Spiele. Heute sind es feine Instrumente der Meinungslenkung
mittels Worten, die zu einer gesellschaftlichen Ächtung führen.

Das kann man mit ohnmächtigen Massen machen, nicht mit differenzierten und selbstbewussten Menschen.

Dabei wird die Bedeutung von Worten auf eine politische Deutungsebene
gebracht, so dass Worte ausschließlich im Sinne der Herrschaft verwendet
werden.

Systemische Deutungshoheit und Aufzwingen von Interpretationen sind in einem modernen Staat die wichtigsten Waffen und nicht mehr Gewehre und Gesetze.

Der Hass auf einen Menschen oder eine Regierung st nun nicht
mehr Ausdruck einer eigenen Anschauung, sondern wird gleichgesetzt mit
einer Charakterschwäche, deren Ursache in dem betreffenden Menschen
selbst zu suchen ist.

Unterscheidet doch bitte zwischen dem notwendigen Hass, auf etwas, das jemand mir antut und dem unproduktiven Hass auf diesen und alle gleichartigen Menschen.

Der Mensch wird nun pädagogisch an die Hand genommen und es wird
ihm suggeriert, dass er ein schlechter Mensch ist, der seine Gefühle
nicht unter Kontrolle hat, wenn er seinen Unmut über die herrschenden
Zustände ausdrückt.

Das lernt man schon als kleines Kind, wenn man sich weh tut oder verletzt wird und erklärt bekommt "Das ist doch nicht so schlimm" - Doch es ist schlimm! Aber das Kind steht in existenzieller Abhängigkeit. Die besteht als Erwachsener aber nicht mehr.

Merkst Du was?

Wenn Worte einen Menschen kontrollieren können, dann kann man
mit ihm alles machen. Das ist das Ziel, das ein Herrschaftssystem
letztlich verfolgt. Denn:

„Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht
ist.“
Tacitus

"Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie die Welt im Innersten funktioniert. Denn im Gegensatz zu heute war im alten Ägypten das Wort und die Tat eins. Ein gesprochenes oder geschriebenes Wort wurde in Handlung umgesetzt."
@Ashitaka

Liebe Grüße
Silke


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