Ein Risotto aus Erbrochenem

Tempranillo, Mittwoch, 16.01.2019, 11:36 (vor 1899 Tagen) @ Tempranillo6814 Views

Der Artikel über Soros ist eine Zumutung. Zusammengepappt aus Wahrem und Falschem, um mit Hinweis auf erkennbar Unsinniges (Verantwortlich für die Zerstörung der UdSSR und Jugoslawiens) den Antisemitismus-Joker zu ziehen.

Die ersten Absätze dieses Artikels, der auf mich wirkt wie ein Risotto aus Erbrochenem:

*Er ist der Antichrist. Der gefährlichste Mensch der Welt. Ein alter reicher Mann, ein Spekulant, der den Zusammenbruch des britischen Pfunds 1992 verursachte, die Asienkrise 1997, die Finanzkrise 2008. Er zerstörte zuerst die Sowjetunion und dann Jugoslawien, um freie Bahn zu schaffen für Afrikaner und Araber, damit diese die Europäer vertreiben. Er sponsert Linksextreme, will den Präsidenten der USA stürzen und lebt von Drogenhandel und Finanzverbrechen. Nebenbei finanziert er Euthanasie, Zensur und Terrorismus. Schon als Kind lieferte er Juden an die Nazis aus, obwohl er selber Jude ist.

Man erfährt das bei Facebook, Youtube oder Twitter, wenn man «Soros» eingibt. George Soros ist Jude, das stimmt, alles andere ist falsch, erfunden und in die Welt gesetzt im Zuge einer der perfidesten und wirkungsmächtigsten Politkampagnen aller Zeiten.

Noch vor wenigen Jahren war George Soros ein Milliardär, dessen tiefgründige Kritik am Kapitalismus selbst am Weltwirtschaftsforum in Davos geschätzt wurde.

Ein Währungshändler, der einst zu den dreissig reichsten Menschen der Welt gehörte, dann aber den grössten Teil seines Milliardenvermögens seiner Stiftung vermachte.

Seine Open Society Foundations sind die drittgrösste gemeinnützige Stiftung der Welt, direkt hinter der Gates Foundation. Während Bill Gates versucht, den Schmerz der Welt zu lindern, etwa Malaria auszurotten, will Soros die Welt verbessern, etwa durch Bildungsprojekte oder Startkapital für Migranten. Er möchte das Ideal verwirklichen, das der von ihm verehrte Philosoph Karl Popper einst als Gegenstück zum Totalitarismus formulierte: die offene Gesellschaft.*

Diese eklige Pampe müßte man Satz für Satz auseinandernehmen, so geschickt hat der Autor Tatsachen und Lügen zusammengerührt.

Im ersten Absatz ist alles falsch, wurde auch von niemandem je behauptet, außer daß Soros Jude ist, in Ungarn Juden denunziert hat und Migranten nach Europa treibt.

Was Soros unter Maßnahmen zur Weltverbesserung versteht, läuft immer auf Globalismus hinaus, Staatenzerstörung und Völkervernichtung.

Sollte er jemals den Kapitalismus kritisiert haben, was mir völlig neu ist, dann, weil er ihm nicht messianisch-globalistisch genug gewesen ist.

Nicht erwähnt wird von der Basler Zeitung Soros' Finanzierung der in katholischen Kathedralen urinierenden und abkotenden Femen.

Zu Soros Rolle als Denunziant paßt ein Buch Maurice Raijsfus' über Juden als Nazi-Kollaborateure, das der Schweizer Schmierant so wenig kennt wie diese Bemerkung Mitterrands gegenüber dem Juden Jean-Pierre Elkabbach:

https://vk.com/id464187023?z=photo464187023_456250414%2Fphotos464187023

*Ich habe Juden gekannt, die, um sich zu retten, unter den schlimmsten Denunzianten gewesen sind.*

Sollte jemand von mir verlangen, diesen fürchterlich langen und abstoßenden Schrieb von Anfang bis Ende zu zerlegen, sage ich ihm an dieser Stelle, *nein danke, das darfst Du gerne selber machen*.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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