Dafür gibt es viele Sichtweisen, von vielen Standpunkten aus

helmut-1, Siebenbürgen, Mittwoch, 16.01.2019, 06:56 (vor 1921 Tagen) @ DT7174 Views

Wie Du bereits festgestellt hast, triffts dieser Satz ziemlich genau, - dazu passt er ja für Mehreres, wenn nicht für fast Alles:

"Das jahrelange Missmanagement und die politisch gestützte Fehlleistung löst für Millionen Menschen jeden Tag von Neuem das Gefühl aus, dass bei uns im Land irgendwas grundlegend nicht funktioniert", sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, dem SPIEGEL.

Am 26. des letzten Monats habe ich einen Bericht darüber verfasst, was ich bei meinem Besuch in Deutschland so erlebt und beobachtet habe:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=478249

Das hatte insofern ein Nachspiel, weil ich in den vergangenen Tagen wieder in Österreich und Deutschland unterwegs war, um meine Angelegenheiten zu ordnen. Dabei konnte ich hautnah sehen, wie sich das so mit dem Schnee anfühlt. War schon beeindruckend. Wenn man auch in Salzburg und den Vororten von München keinen Parkplatz bekommt, - nicht wg. der Autos, sondern weil zuviele Schneehaufen auf den möglichen Parkplätzen herumliegen, - dann will das schon was heißen.

Ums gleich vorweg zu nehmen, - ich wünsche keinem, dass er, - wenn er mal ins Rentenalter kommt, sich mit dem Produkt seiner Arbeit in zwei oder gar mehreren EU-Ländern auseinandersetzen muss. Es ist schon sagenhaft, was man da bisher an Regelungen alles nicht getroffen hat, - natürlich zum Nachteil des Bürgers, weil irgendjemand muss den seit 2015 betriebenen Irrsinn ja bezahlen. Aber darauf will ich im Detail gar nicht eingehen, sonst schwillt mir wieder der Kamm.

Interessant war für mich immer die Diskussion mit dem sog. "einfachen Volk". Wie sagte doch Luther: "dem Volk aufs Maul schauen". Da musste ich wieder mal wo warten, bis man um 9 Uhr aufsperrt, - und so genehmigte ich mir einen Kaffee in einer nahegelegenen Bäckerei. Dabei suchte ich das Gespräch mit der Dame hinter dem Tresen, - es war sowieso niemand da.

Die junge Frau, so gegen die 30, fragte ich halt so nach den wesentlichen Dinge des Alltags, - wie sie das alles, was so abgeht, persönlich empfindet und was sie dazu meint. Sie gab mir Beispiele "ihres" Alltags: Da kommen zwei dunkel Gefärbte in die Bäckerei und fragten: "Was kosten Kaffee?" Sie antwortete: "Zwei Euro". Drauf wendeten sich diese beiden Herrschaften zu den Gästen an den Tischchen und forderten: "Bitte zwei Euro für Kaffee geben!". Ein Wunder, dass sie wenigstens noch "bitte" sagten, - ist ja schon ein Fortschritt.

Aber es gibt noch ganz andere Stories, - und nicht im Zentrum von Nürnberg, sondern in einer Kleinstadt Nähe Nürnberg. Das Fazit: Sie meinte, - sie würde ja vielleicht noch was bekommen, wenn sie mal in Rente ginge, aber für ihre Kinder habe sie da keine Hoffnung. Diese Leute haben sich - wie ich das beobachte - mit der Situation abgefunden, - sie meinte (auch auf die Immigranten bezogen), - was solle sie denn als Einzelne dagegen tun, - da wäre sie zu schwach. Sie sähe sehr wohl, dass es immer weiter abwärts geht, - sie - und viele in ihrer Lage - warten auf den "großen Knall".

Bedrückend war das für mich zu hören, - nicht alleine wg. des Fatalismus, der daraus spricht, vielmehr wg. der Duplizität zu den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Genau dasselbe, was sich die Leute damals gedacht haben, wiederholt sich heute. Ist es nicht schrecklich, wenn man für sich, für die Leute, für sein Volk, für die Gesellschaft, - egal, wie man das auch nennen will - feststellen muss: Wie haben nichts, aber auch gar nichts, aus der Geschichte dazugelernt!

Viele Details könnte ich noch aufzählen, - wie z.B. in einem Dorf, durch das eine Bundesstraße geht, unter diese Bundesstraße eine Unterführung in Form einer großen Betonröhre gebaut wurde, damit die Kinder vom einen Ortsteil in den anderen, wo die Schule steht, unfallfrei hinkommen. Der Haken: Die Eltern machen freiwillig eine Art "Aufsichtsdienst", wobei sie im Wechsel morgens und nach der Schule am Anfang oder am Ende der Röhre stehen und darauf achten, dass sich keiner an den Kindern vergreift.........

Ich weiß nicht, wie ich das alles, was ich da gesehen und beobachtet habe, bezeichnen soll, - "bedrückend", oder "traurig", - es gibt noch mehr Attribute. Natürlich gibt es derlei nicht in unserer Stadt. Soll ich mich nun darüber freuen, dass ich mit meinem Weggang nach Siebenbürgen die "richtige " Entscheidung getroffen habe? Ich kann es nicht.


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