Baudrillard: "… Es gibt eine Moral der Analyse, eine Pflicht zur Aufrichtigkeit."

Ostfriese, Samstag, 12.01.2019, 17:43 (vor 1924 Tagen) @ Andudu4023 Views

Hallo Andudu,

genauso

Aber egal. Können wir ohnehin nicht prüfen.

ist es.

Baudrillard hätte wohl seine helle Freude gehabt an den in diesem Faden verwendeten Begriffen – "Keyframe", "Intraframes", "intraFrames", Codecs, usw. usf.

Samuel Strehle verweist auf den im Werk Baudrillards beschriebenen Niedergang des Realen, Sozialen und Politischen, das mit dem Schlagwort der "Referenzlosigkeit der Zeichen" verbunden ist. Das Internet als Informationsträger und -vermittler, die Mobiltelefonie mit ihren internettauglichen Smartphones, YouTube, die soziale Medien und die weltumspannende Fernsehkultur erzeugen eine Form von radikaler Illusion der Realität, die den wirklichen Ereignissen in der Welt schon längst den Rang abgelaufen hat. Die Ereignisse finden nicht mehr statt – sie sind nur noch als Simulation auf dem Bildschirm.

S. Strehle schreibt: "So bilden die Zeichen nicht mehr ab, sondern vielmehr vor: Die Inszenierung ist bereits ursprünglicher als das Reale, das Leben auf dem Bildschirm das Vorbild für das gelebte Leben, das man schon nicht mehr von seiner bildhaften Verdopplung unterscheiden kann. Show und Realität, Simulation und Wirklichkeit, Zeichen und Bezeichnetes sind längst so dicht ineinander verwoben, dass es keinen Sinn mehr macht, beide auch nur begrifflich voneinander scheiden zu wollen. „Auflösung des Fernsehens im Leben, Auflösung des Lebens im Fernsehen – eine nicht mehr zu unterscheidende, chemische Lösung“, wie Baudrillard 1978 in „Die Präzession der Simulakra“ schreibt."

Die Zeichen "bilden nicht mehr eine tieferliegende Realität ab, sondern haben sie geradezu ersetzt".

Baudrillard: "Wir Modernen glauben nicht mehr an die Illusion der Welt, sondern an ihre Realität, was natürlich die schlimmste aller Illusionen ist."

Gruß â€“ Ostfriese


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