Stimmt schon so einiges, auch aus meiner Sicht, aber

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 08.01.2019, 14:49 (vor 1906 Tagen) @ Olivia4341 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 08.01.2019, 14:56

auch hier muss man differenzieren:

Wenn Menschen aber verfolgt sind und in ihrer "Heimat" nicht mehr leben können, dann werden sie "irgendwo" hingehen, wo sie LEBEN können.

Absolut richtig. Leute, die verfolgt sind. Solche gibts auch hier in Rumänien, aus verschiedenen arabischen Ländern. Aber es sind nicht viele, die verfolgt sind, deshalb gibts auch nur - vergleichsweise - wenig Immigranten in Rumänien. Die sind mit wenig zufrieden, versuchen, sich in das System einzugliedern, fordern nichts, sondern sind damit zufrieden, dass sie sicher untergebracht sind.

Anders diejenigen, die nur vorgeben, verfolgt zu sein. Diejenigen probieren es in dem einen oder dem anderen Land, wenn sie merken, dass es nicht so geht, wie sie sich das vorgestellt haben, dann ziehen sie weiter.

Sind es so zu viele, dann bilden sich Parallelgesellschaften, die sich abgrenzen vom "Gastland".

Vor allem dann, wenn sie merken, dass hier eben keine gebratenen Tauben mehr auf den Bäumen vorzufinden sind. Dann kommt der Frust dazu, und sie suchen sich Gleichgesinnte resp. "Leidensgenossen".

Deine Kinder, die in Rumänien aufgewachsen sind, die werden nicht mehr in Österreich leben wollen..

Kann man nicht verallgemeinern. Mein Jüngster hat seine obligate Wehrpflicht als Österreicher in Österreich abgeleistet und wollte - so war sein Plan - eigentlich einige Zeit dort länger bleiben, evtl. auch KFOR oder sowas. Er hat diese Tätigeit nach der obligaten Phase beendet. Die Türken mit österr. Staatsbürgerschaft, die genauso zum Wehrdienst herangezogen werden, haben ihm den Aufenthalt dort derart vermiest (Lebenswandel, Sauberkeit, Hygiene, dummes Gelaber), dass er froh war, die Sache zu Ende gebracht zu haben.

Dann machte er seine Ausbildung in Deutschland (nach dem Fall von Ceaucescu hat man die Lehrausbildungen zum überwiegenden Teil ersatzlos aufgelöst) und ich versuchte bereits, das als Tatsache anzusehen, dass er in Deutschland bleibt. Irrtum. Er will wieder zurück nach Rumänien. Ihm missfällt das extreme Hamsterrad in Verbindung mit den Kopftüchern. Obwohl man im Betrieb alles daran setzt, ihn zum Bleiben zu bewegen, weil man seine Person und seine Arbeitskraft schätzt.

Fakt ist also, dass er keinerlei Probleme mit der einheimischen Bevölkerung (oder wollen wir sie "Urbevölkerung" nennen?) hatte, weder in Österreich oder in Deutschland, aber mit denen, die derzeit dort herumkrebsen, kommt er nicht zurecht.

Auch mein Großer, der in Deutschland aufgewachsen ist, hat seinen Wehrdienst in Österreich absolviert und ist danach in Österreich geblieben. Der andere Dialekt führte, -wie Du sagst, anfangs zu Irritierungen, aber das legte sich bald. Er fühlt sich in Wien wohl und ist auch beruflich seinen Weg gegangen.

Also, teilweise stimmt es, was Du sagst, teilweise nicht.


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