Praxisnähe macht so eine Diskussion erst sinnvoll :-)

Silke, Montag, 07.01.2019, 12:07 (vor 1928 Tagen) @ NST4439 Views

Lieber NST,

Wenn du in einer Stadt 20 Bankniederlassungen hast, dann hast du sicher 30
Goldshops in der Stadt. Es sind immer mehr Gshops als Banken.

Hier ist es anders herum, aber ja - An-und Verkauf wird angeboten, aber zu grottenschlechten Konditionen. Ich halte das Vorgehen der Herrschaften für Betrug, aber die Leute haben oft zu wenig Ahnung und Durchsetzungsvermögen. Und nein, auch "seriöse Goldschmiedemeister" sind nicht vertrauenswürdiger.

Im wesentlichen machen die Goldshops die gleichen Dienstleistungen wie
eine Bank. Wenn du nicht hinter die Kulissen schauen kannst, z.B als
Tourist, dann denkst du die Goldshop leben vom Verkauf des Schmucks. Das
ist aber nur ein kleiner Teil ihres Geschäfts und zwar der deutlich
kleinere.

Wenn du auf einer Bank nach einem Kredit fragst, bekommst du den, wenn du
kreditwürdig bist und das richtet sich im Regelfall nach deinem Einkommen.
Es könnten aber auch andere Sicherheiten hinterlegt werden z.B Haus oder
Auto.

Genau das macht der Goldshop. Du kaufst bei denen eine Kette. In einem
Monat brauchst du kurzfristig Cash - dann gehst du in den Shop deponierst
deine Kette und hast sofort das Bargeld. Das könnte auch etwas anderes als
Geld sein, denn im Regelfall haben Goldhändler chinesische Wurzeln und
entsprechend grosse Verwandtschaft.

Entscheidend ist ja dabei der Spread, die Annahme- und Abgabegarantie und die gesetzliche Sicherheit (Dokumentation/Nachweis des Geschäfts wegen Spekulationssteuer und inzwischen Geldwäsche hier in BRD).

Was machst du mit der Fälschungsfreudigkeit der Asiaten?
Solche Stücke habe ich schon in der Hand gehalten - sehr schwierig nur mit Sicht, Draufbeißen [[zwinker]] und Wiegen.

Das Geschäft könnte auch so aussehen - du brauchst einen Traktor um ein
Feld um zu pflügen. Der Goldhändler hat einen Bruder und der hat einen
Traktor. Du hinterlegst als Sicherheit das Gold, bekommst den Traktor
machst deine Arbeit und bezahlst ihn mit Bananen. Der Goldhändler verkauft
die Bananen vor seinem Shop, das machen seine Kinder und du bekommst dein
Gold wieder zurück.

Möglich ist ja vieles an Geschäften.
Aber hast du bei solchen Fünf-Ecken-Geschäften wirklich das Gefühl, auf deine Kosten zu kommen?

Im Normalfall zahlst du aber nur Zinsen in der inländischen Währung ....
aber im Gegensatz zu einer Bank ist grundsätzlich alles verhandelbar.

Der Spread ist hier imho. das Entscheidende und nicht der Zins, der natürlich auch noch horrend ist.

Ich weiss nicht genau, ob du verstehen kannst, was das für Optionen
eröffnet. Du wirst automatisch wieder zum Händler und bist nicht nur
einfach ein Kunde.

Das bietet Chancen und Gefahren.
Immer wenn ich in der Position des "haben Müssenden" stehe wird mir das mit einem saftigen Ab-/Aufschlag mitberechnet. Dafür kann ich versuchen, Steuern vorzuenthalten, was in BRD ziemlich riskant ist.

Wenn du Händler wirst, brauchst du auch keine
Staatsanleihen mehr und die Börse ist dann nur noch zum Zocken da - denn
genau den Stellenwert hat das im Regelfall für Asiaten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die machbare Größenordnung, in der ich da Geschäfte machen kann. Ein paar hundert oder tausend Geldeinheiten besorge ich mir lieber bei guten Bekannten als bei Gewerbetreibenden. Größere Summen im Bereich von 10/100 k aufwärts kann ich nicht ohne besondere Vorkehrungen mit Goldgeschäften abwickeln.
Dafür brauche ich sehr gute Geschäftsbeziehungen, in die ich vorher heftig investiert habe - nicht Anonymität und erst recht nicht blindes Vertrauen wie in Geldscheine, Münzen und Geldguthaben.

Wenn dort die
Börsen crashen, dann verlieren die Zocker ihre Einsätze aber im Regel
nicht ihre tatsächlichen Einkommensquellen.

Das ist klar.
Aber Goldgeschäfte werden wegen allgemeinem Vertrauensverlust sehr schwierig, sobald die Börsen wackeln und keiner wirklich weiß, wie es die nächsten Wochen weiter geht.

Liebe Grüße
Silke


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