Tut mir leid, aber ich verstehe den Vorsokratiker Meister Eckhart einfach nicht mehr.

Mephistopheles, Montag, 31.12.2018, 21:13 (vor 1914 Tagen) @ Oblomow4444 Views

Ein wortstarker Meister.
Natürlich lebte Meister Eckhart Chronologisch nach Sokrates, aber kulturmorphologisch nach Oswald Spengler eindeutig vor ihm. Wie verstehen ihn nicht mehr genauso wenig wie die Stoiker um Kaiser Mark aurel die Vorsokratiker noch verstanden haben.

Außer ein Punkt, aber den nur deswegen, weil da etwas angesprochen wird, was ich mir selber schon oft gedacht habe:

Eben das Nichts ist Nacktheit im Wesen der Person, das

den Geist wegführt und in die Einheit schweben lässt. In dem Unbegreifen
der hohen Einheit, die alle Dinge außer sich in ihrer Selbstheit
vernichtet, ist Eins ohne Unterschiedenheit und doch ein Etwas, das aus
ihrer Selbstheit geschaffen ist. Dieses Eine, das ich hier meine, ist
wortlos. Eins und eins vereint leuchtet da nackt in nackt. Wo die zwei
Abgründe in einer Gleichheit schweben, gegeistet und entgeistet, da ist
ein hohes Wesen; wo sich Gott entgeistet, da ist Dunkelheit in einer
unerkannten bekannten Einheit.

Das Eigentliche ist mit Worten nicht zu beschreiben, ja sogar, wenn man ein Wort dafür gebraucht, dann zerstört man es.
Das, was man mirt Worten beschreibt ist niemals der eigentliche Gehalt. Ich gebrauche mal einen (wie mir bewusst ist) gewagten Vergleich: Das Wort beschreibt lediglich die emaillierte Oberfläche, das was darunter ist können wir zwar spüren, mit Worten aber nicht beschreiben. Mehr noch: Wenn wir versuchen, durch Wortanalyse einzudringen, dann zerstören wir das Eigentliche.

Gruß Mephistopheles


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