Eine Einschätzung von jemand der dort lebt ....

NST, Südthailand, Montag, 31.12.2018, 03:51 (vor 1942 Tagen) @ Hyperion6256 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 31.12.2018, 04:08

seit Jahren "weiß" jeder, dass in China der Immobilienmarkt überhitzt.
Ich habe schon vor 10 Jahren bei einem Besuch in Beijing gedacht, dass das
nicht lange gut gehen kann - in jedem Kaufhaus, an jeder Kreuzung wurden
damals Flyer mit Immobilienangeboten verteilt. Tja, hätte ich damals
gekauft... aber das ist eine andere Story.

Hallo

Meine Frage war, kommt ein Immo Crash in 2019 in China - von Wirtschaft hat er Ahnung, denn er schrieb/schreibt Artikel für ein Anlegermagazin, sein Bruder ist glaube ich im Goldhandel tätig

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Nein, glaube ich eher nicht. Zwar sind die Quadratmeterpreise gerade in den führenden Städten wie Peking, Schanghai, Guangzhou oder Shenzhen absurd hoch (aber nicht nur dort), insbesondere wenn man die Qualität der Bausubstanz und die erzielbare Mietrendite bedenkt, aber der Markt hier ist nicht frei.

Die Regierung kann das Angebot jederzeit verknappen (zB Neubauprojekte einfrieren oder Mindesthaltedauern einführen) und die Nachfrage erhöhen (zB niedrigere Eigenkapitalanforderungen für die Zweitwohnung etc. pp). Außerdem ist der Immobilienmarkt der einzige Markt, in den Chinesen ihr Erspartes investieren können. Aktienmarkt wird als Casino zum Zocken aufgefasst, Staatsanleihen rentieren unter den jährlichen Kaufkraftverlusten, Kapitalverkehrskontrollen verhindern Auslandsinvestments, Goldmarkt hat noch eine gewisse Bedeutung aber trotz seit Jahren hoher Import aus HK ist der Markt zu klein um alles chinesische Anlagekapital aufzunehmen.

Darüber hinaus noch wichtiger: Ohne eigene Immobilie ist es sehr schwer, eine Familie zu gründen (was aber nicht unbedingt heißen muss, dass man dann nach Familiengründung auch in der eigenen Immobilie lebt). Das ist von mir hervorgehoben. So etwas wird in D eben nicht mehr verstanden, denn dort ist die nachfolgende Generation aus dem islamischen Kulturkreis.

Davon abgesehen wurde schon so oft der Crash für den chinesischen Immobilienmarkt prognostiziert..

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Ich finde es es interessant, dass der kommende China Crash besonders von Leuten wie Dirk Müller thematisiert wird. Inzwischen hat er ja ein klares Statement für die westlichen Werte abgelegt. Schauen wir mal was passiert ...

Ich persönlich tendiere zu obigen Aussagen. Ich glaube auch nicht, dass eine Immokrise in China zu erwarten ist. Hier in TH ist die Lage ähnlich wie in China, der Immobilienmarkt ist ein Geschäft für Inländer. Die gedruckten Dollars spielen höchstens eine Rolle als Kreditgeld ... und diesmal wird TH denke ich keinen Kniefall vor dem IWF mehr machen. Sie haben erlebt, wie gut in der Asienkrise damals Malaysia das ohne Hilfe das gemacht hat.

Ich erwarte, sollte es ein Crashszenario geben, der Auslöser vom Westen gezündet wird ....
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!


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