Nach mehr als 24 Stunden ist es nicht zu früh, ein kurzes Résumé zu ziehen.

Daß so gar nichts kommt, abgesehen von Oblomows Hinweis auf Herman Melville, überrascht sogar mich. Aber in dem Fall darf man keine Antworten erst recht als Antworten betrachten. Offensichtlich gibt es über die Außenwirkung der USA nichts Positives zu sagen, was ich mir erlaube, als glänzende Bestätigung meiner Ansichten zu betrachten.

Ich kann nur wieder staunen, wie durchschlagend Dauerpropaganda und jahrzehntelange Gehirnwäsche wirken, denen es gelungen ist, die USA völlig gegen jede einigermaßen ernsthafte Kritik zu panzern.

Wer es dennoch wagt, gegen God's own Country zu ketzern, wird von allen Seiten unter Feuer genommen:

Die Rechten verteidigen Amerika, weil es nicht sozialistisch ist, Linke, Liberale und Grüne sehen in ihm den Garanten von Freiheit, Demokratie sowie Menschen-, Frauen-, Schwulen-, Lesben- und Transenrechten. Die Tierrechte fehlen noch, doch es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie uns auch damit beglücken werden.

Aus diesem Gedanken- und Seelengefängnis den einen oder anderen Stein herauszubrechen, ist kein besonders dankbares Unterfangen, was ich aus nicht etwa wochen-, monate- oder jahrelanger Erfahrung weiß, es sind Jahrzehnte.

Was die USA der Welt gegeben haben, außer Little Boy, Fat Man, Napalm, Agent Orange, Glyphosat und anderen Köstlichkeiten, läßt sich, wie wir sehen, nicht so leicht beantworten.

Geht es um Europa, ist das sehr viel leichter. Man weiß gar nicht, wo man anfangen und aufhören soll, Europas Herrlichkeiten zu schildern.

Ich versuche es mit diesem Stück, das ich neulich schon verlinkt habe, heute kommt eine andere Interpretation, die so ausgezeichnet ist, daß sie es mit Friedrich Guldas legendärer Einspielung aus den 70er-Jahren aufnehmen kann:

https://www.youtube.com/watch?v=fNU-XAZjhzA&t=1311s

Der erste Satz, das Allegro maestoso könnte auch als Schnellkurs in europäischer, nicht angloamerikanischer Freiheit und Souveränität durchgehen.

Die Freiheit liegt darin, daß zunächst ein marschartiger Rahmen gesetzt wird; von piano spielenden Streichern, nicht Pauken und Trompeten, von dem der Komponist laufend und auf eine nicht vorhersehbare, geradezu improvisatorische Weise abweicht, aber immer wieder zu ihm zurückkehrt und ihn durch vorangegangenen Reisen in weit entfernte Gebiete erst recht bestätigt.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).