Gegendarstellung

mh-ing, Freitag, 28.12.2018, 11:27 (vor 1946 Tagen) @ Oberbayer5199 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.12.2018, 11:32

Ich meine, dass das nicht gesamt zutreffend ist:
- Der Angriff erfolgte gegen den Libanon, wobei die Israelis direkt neben zivilem Luftverkehr agierten und somit diese als Schutzschild für ihren Angriff nutzten. Die Abwehrsysteme sind daher nicht die Frage.
- Der Absturz des Rubels ist ein Fakt, aber es ist auch bekannt, wie sehr hier manipuliert wird. Grundsätzlich ist der Absturz für die Russen aber eher nur für den internationalen Handel ein Problem beim Einkauf mit Rubel, der Verkauf wird vorwiegend in Dollar abgewickelt und da ist dann der innere Wert sogar höher durch den "Absturz".
- Die Probleme der russischen Wirtschaft sind da. Aber bezogen auf die Zeit hat sich vieles verbessert, aber es fehlt noch vieles. Das ist Putins Achillesferse.
- Die Goldanlagen sind eine Entscheidung aus dem Szenario. Zinsen werfen fast gar keine Anlagen ab. Dollar als Sicherheit zu nehmen, wenn diese einem eigentlich nicht gehören ist kein guter Weg. Im Übrigen hat Putin vermutlich diese Dollaranleihen nur "privatisiert", d.h. sind weiter beim russischen Staat über Strohmänner.

Wir sind gerade in einer extremen Umstrukturierungsphase der Welt. Die alten Player müssen zurückstecken, China, Russland und andere wollen aufstreben, die alten Märkte sind jetzt umstrukturiert und laufen in einigen Jahren noch mehr anders ab. Chinas Seidenstraßenprojekt ändert auch ggf. die Handelsströme und gibt Alternativen.

Anders als die USA haben Russland, China eine langjährige Strategie gefahren, die Europäer wacheln und die USA haben in ihrer Ignoranz wohl den Bogen ihrer Macht überspannt und brechen ein.
Was wäre, wenn es nun zu dem Chaos kommt, einem Einbruch-Zusammenbruch des internationalen Handels und einer Pause infolge einer Großkrise:


Die USA könnten sich abschotten, Land, Recourcen usw. haben die genügend, wollen das aber nicht bzw. haben infolge ihrer Deindustriealisierung dann erhebliche Probleme.
Europa könnte sich abkoppeln, aber benötigt sehr viel Rohstoffe (Gas, Öl) und müssste im Umgriff diese besorgen (Nahost, Russland). Daher ist Europa ziemlich verletzlich. Entsprechend blockieren die USA alle direkten Recourcen (Lybien, Syrien, Stützpunkte Saudiarabien)

China ist extrem verletzlich, da es sowohl Rohstoffe als auch für den Betrieb des Landes den Export braucht. China kann ohne diesen Export nicht stabil bleiben und hätte extreme Probleme intern (Nahrungsmittel, Arbeiteraufstände ....). China ist daher auf dieses Seidenstraßenprojekt extrem angewiesen und muss sehen, es bald fertig zu bekommen. Außerdem würde im Zerbruch all das Geld futsch sein (Dollarbillionen). Daher kann Trump China noch gut unter Druck setzen.

Russland hat genügend Rohstoffe, Geld und Recourcen, genügen Landwirtschaft, genügen Abschreckungspotential militärisch, um in der Krise einfach sich einzuigeln. Sie können sich weitgehend abkoppeln und sind dann halt etwas isoliert, aber sie können sich von dem Weltchaos da am aller besten von allen Ländern und großen Playern abkoppeln.

Aus meiner Sicht ist daher die Strategie von Russland klar:
- genügen Abschreckungspotential schaffen, damit keiner sich traut anzugreifen
- sichere Absatzmärkte für Gas/Rohstoffe sichern, die auch in Krisen funktionieren (Piplines), so dass immer Devisen erwirtschaftet werden
- Umstellung auf Binnenwirtschaft, d.h. alles selbst ausreichend produzieren. Das ist in Russland in vielen Bereichen (besonders im Lebensmittelbereich) schon gut gelungen, Konsumgüter usw. hängen noch stark nach, aber über China ist das gegen Rohstoffe auch gut zu klären. Durch die Rubelabwertung wird die Inlandsproduktion sogar noch gefördert, da Import verteuert wird.
- Anlage in Werte, die sicher sind, aber eben keine Fiktion darstellen => daher ist Gold hier das einzig vernünftige Objekt
- International strategische Beziehungen aufbauen, um eine Isolation zu vermeiden (Shanghai-Organisation, BRICS)
- Tiefer Staat muss loyal sein. Hier ist Putin als Geheimdienstler sehr im Vorteil zu Trump


Nach meinem Dafürhalten ist daher Putin nicht in so großen Nöten. Vielmehr hat er als guter Schachspieler eine sichere Position und Stellung aufgebaut und kann warten. Er muss nicht ziehen, keinen Druck machen, sondern einfach auf gute Optionen warten.
Derweil wird aber bereits auf dem Balkan mit der Kosovo-Armee der nächste Zündsatz seitens der USA gelegt, um eben doch einen Zugzwang zu schaffen (wie mit der Ukraine), um eben weiter in der Krise der Welt dominant zu bleiben. In diesem Zusammenhang sollte man auch das Bestreben nach Stützpunkten in Venezuela sehen. Putin setzt hier dezent Signale.


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