Wirtschaftsgeschichtliches zwischen den Jahren

Tempranillo, Mittwoch, 26.12.2018, 13:18 (vor 1920 Tagen) @ Tempranillo5577 Views

Prof. Henri Guillemain: https://www.youtube.com/watch?v=vkzCarJpM3o

Am 6. Februar sei die Banque de France gegründet worden.

Es gibt einen Herrn Gabriel Ramon, der 1929 bei Grasset eine Luxusausgabe veröffentlichte, die wahrscheinlich von der Banque de France bezahlt wurde, "Geschichte der Bank von Frankreich".

Dort lesen wir: "Die Gründung der Bank von Frankreich muß zur Zahl der fundamentalen Einrichtungen des wunderbaren napoleonischen Imperiums gezählt werden."

Wir müssen uns also ansehen, wie das mit der Gründung gelaufen ist.

Am 6. Februar 1800 wird ein Herr Perregaux (Schweizer Bankier wie Jacques Necker) mit einem Plan vorstellig. Dort steht alles. Er wird Napoleon eine Erklärung vorlesen. Hier die wichtigsten Abschnitte dieser Erklärung:

*Demjenigen, der so kraftvoll dazu beigetragen hat, uns mit so viel Glanz den Charakter einer kriegerischen Nation zu geben.*

Guillemain: *Sie sehen schon, bei der Finanz ist man nicht besonders friedensgeneigt.*

Weiter in der Deklaration: *Es ziemt sich, bekannt zu machen, daß unsere Nation auch aufgerufen ist, sich durch eine gute Wirtschaftspolitik bewundern und respektieren zu lassen.

Frei durch ihre Gründung, die nur Privatpersonen obliegt, wird die Bank, die ich vorschlage zu gründen, nur mit der Regierung verhandeln, wenn sie dort Entgegenkommen (convenance) und das Komplement ihrer Sicherheiten findet.*

Guillemain: Trotzdem wird sich diese Bank Banque de France nennen. Aber sie wird in keiner Weise eine Bank der Regierung sein. Sie wird von Napoleon den Erlaß eines Gesetzes verlangen, daß die Regierung, ohne vielleicht den Anschein zu erwecken,sich mit unserem Etablissement zu beschäftigen, seine Existenz sichern wird.

Haben Sie es verstanden? Das ist ein strikt privates Unternehmen, das ist eine Gruppe von Geschäftsleuten, die von Napoleon, weil er der Chef Frankreichs ist, das Recht verlangen wird, auf ihr Haus ein betrügerisches Etikett zu kleben."

Nicht anders verhält es sich mit der Demokratie, die so wenig etwas mit Volksherrschaft zu tun hat, wie die Banque de France mit dem Staat.

Henri Guillemain, kein finsterer Reaktionär oder Verschwörungstheoretiker, er war Gaullist und Linkskatholik, der im Krieg emigrieren mußte, verwendet das gleiche Bild wie ich und spricht von einem Etikettenschwindel.

Jean-Frédéric Perregauxs Vorschläge wurden von Napoleon akzeptiert und er ließ wissen, daß die Banque de France von ihm nichts zu befürchten habe. Etwas später wurde ein Gesetz erlassen, daß Geldfälschung mit dem Tode bestraft wird.

Georges Pompidou, im Krieg wie der Rabbiner-Enkel Michel Debré hoher Beamter des Vichy-Regimes und folglich Nazi-Kollaborateur, später Direktor bei der Rothschild-Bank, bezeichnete Guillemains Ausführungen über die private Banque de France als Sache für den Papierkorb.

Auf die Hauptaktionäre der Banque de France, Rothschild, Pereire, Fould, Dreyfus etc. pp., sollten durch Francis Delaisi und entsprechende Medienberichte bekannt sein.

Jetzt soll es um Jean-Frédéric Perregaux (1744–1808) gehen.

1781 gründete er mit mit Unterstützung seines Landsmanns Isaac Panchaud seine eigene Bank und verbindet sich mit Jean-Albert Gumpelzhaimer.

Er wird Bankier reicher englischer Diplomaten und Aristokraten wie Lord Cholmondeley, Lord Elgin, Quentin Crawfurd, William Beckford, von Spionen wie Graf Berthold de Proly und Nathaniel Parker-Forth und schöner Frauen wie die Kurtisanen Rosalie Duthé, Théroigne de Méricourt, Eléonore Sullivan und vor allem Madame Madame Grants, künftige Ehefrau Charles-Maurice de Talleyrands.

Zum Bekanntenkreis Perregauxs gehören die Familie Le Normand, Ex-Mademoiselle O’Murphy und ihr Liebhaber Claude Antoine de Valdec de Lessart, künftiger Außenminister, der reiche englische Aristokrat Whitehill, ehemaliger Gouverneur von Madras, der Dichter André Chénier mit Familie, der Comte d’Antraigues und Madame Saint-Huberty, der Comte Turconing, alle Stamgäste des Atelieres von Élisabeth Vigée-Lebrun, darunter Michelle de Bonneuil oder auch der Chevalier de Champenetz.

Perregaux ist der mondänste Bankier der Epoche. Er neigt zu einem aristokratischen (sic!) Liberalismus, und sein Modell ist offensichtlcih das englische oligarchische Modell, steht bei Wikipedia. Er träumt davon, den ökonomischen Liberalismus über die ganze Welt verbreitet zu sehen.

Er trifft William Auguste Miles, einen der wichtigsten englischen Agenten aus der Umgebung Graf Mirabeaus, in dessen Briefwechsel mit Giuseppe Balsamo alias Cagliostro wir den Vorschlag finden, Verbrechen der Freimaurer den Jesuiten in die Schuhe zu schieben.

Man erkennt heute klar, daß Perregaux und die Bank von England - sowie alle, die sich in ihrem Umfeld bewegen - revolutionäre Aufstände finanzierten.

Es ist allgemein akzeptiert, daß Perregaux seit dem Beginn der Revolution ein Verbindungsmann und Geldverteiler für die Revolutinäre gewesen ist. Er kannte Jean-Paul Marat, Vorläufer Bernard Henri Lévys und Frédéric Hazizas, mit dem er einen geheimen Briefwechsel unterhielt.

Werten wir jetzt die verschiedenen Indizien aus und erinnern uns, was Männer wie Joseph Lémann, Gougenot des Mousseaux, Henri Delassus, Edouard Drumont und Louis Ferdinand Céline geschrieben haben, erkennen wir ein ähnliches Grundschema wie 1917 beim bolschewistischen Umsturz Rußlands und den Farbrevolutionen George Soros'.

Tempranillo

Jean-Frédéric Perregaux
https://fr.wikipedia.org/wiki/Jean-Frédéric_Perregaux

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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