Gedenkstättenkonferenz

Langmut, Dienstag, 18.12.2018, 19:41 (vor 1955 Tagen)3745 Views

Hallo in die Runde,

manchmal meint man ja, unser werter Tempranillo würde hemmungslos übertreiben, aber folgendes fand ich im Netz:

Aufruf zur Verteidigung der Demokratie

Erklärung der Gedenkstättenkonferenz

konnte mir einige Kommentare in kursiv nicht verkneifen.

Die Erklärung im Wortlaut:
Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt nehmen als Orte der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit einer verbrecherischen Vergangenheit eine wichtige Bildungsaufgabe für die Gegenwart wahr.

Andere Orte der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit einer verbrecherischen Vergangenheit, wo Messerattacken, (Gruppen)Vergewaltigungen und andere Abscheulichkeiten stattfanden eher nicht. Daher darf weiter gemessert, vergewaltigt, beschnitten und gefoltert werden im Namen der einzigen friedliebenden Religion auf Erden. Keine Bildungsaufgabe hält sie davon ab.

Ihre Arbeit folgt der aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus gewonnenen Verpflichtung unserer Verfassung: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt" (Art.1 GG).

Also ich sagte es ja schon. Sobald es nicht mehr um die Verpflichtung aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus geht, hat es sich mit der Würde des Menschen. Brandschatzen, Plündern, Vergewaltigen und ähnliches sind dann Kollateralschäden einer anhaltenden misslungenen Migrationspolitik und bitteschön hinzunehmen.

Lernen aus der Geschichte der NS-Verbrechen heißt auch Warnzeichen rechtzeitig zu erkennen, wenn eine nachhaltige Schwächung unserer offenen Gesellschaft droht.

Upps, jetzt wachen sie doch noch auf.

Wir wissen aus der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, dass Demokratien mit Standards wie dem Grundgesetz, den europäisch und international verankerten Menschenrechten, Minderheitenschutz, Gleichheit aller Menschen vor dem Recht, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung mühsam erkämpft wurden und fortdauernd geschützt und ausgestaltet werden müssen.

Na also, jetzt nur noch den kleinen Gedankensprung ...und ...

Immer offener etablieren sich in der Gesellschaft Haltungen, Meinungen und Sprechgewohnheiten, die eine Abkehr von den grundlegenden Lehren aus der NS-Vergangenheit befürchten lassen.

Moment mal! Wovon reden die? Meinungen und Sprechgewohnheiten gefährden unser aller Wohl, aber Messerattacken, Vergewaltigungen, Raub, Mord und Totschlag überhaupt nicht?

Wir stellen mit Sorge fest:
-       ein Erstarken rechtspopulistischer und autoritär-nationalistischer Bewegungen und Parteien,
-       eine verbreitete Abwehr gegenüber Menschen in Not sowie die Infragestellung und Aufweichung des Rechts auf Asyl,
-       Angriffe auf Grund- und Menschenrechte,
-       die Zunahme von Rassismus, Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit,
-       eine damit einhergehende Abwertung von Demokratie und Vielfalt.

Ah, so läuft der Hase. Es geht gegen Rääächts. Mord, Totschlag, Plünderung, Raub, Diebstahl, Vergewaltigung, Beschneidung usw. ist nicht weiter schlimm, solange eine damit einhergehende Abwertung von Demokratie und Vielfalt nicht erkennbar ist und keine Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vorliegen. Das muss ich wohl noch mehr verinnerlichen.

Hinzu kommt ein öffentlich artikulierter Geschichtsrevisionismus, der die Bedeutung des Erinnerns an die Verbrechen des Nationalsozialismus als grundlegende Orientierung der deutschen Gesellschaft in der Gegenwart angreift und durch ein nationalistisches Selbstbild ersetzen möchte.

Wie jetzt? Ein nationalistisches Selbstbild? Jetzt geht es plötzlich doch gegen Türken, Afghanen, Syrern, Nigerianern? Nein, kann nicht sein, denn die verstehen das Wort „Geschichtsrevisionismus“ erst gar nicht. Und ich muss demnächst im MediaMarkt die Mitmenschen darauf ansprechen, dass sie ja nicht die Bedeutung des Erinnerns an die Verbrechen des Nationalsozialismus als grundlegende Orientierung der deutschen Gesellschaft in der Gegenwart angreifen. Muss uns Zeitgenossen ja auch mal einer sagen.

Diesen aktuellen Entwicklungen treten wir mit unserer täglichen Arbeit in der historisch-politischen Bildung entgegen. Aber sie erfordern darüber hinaus politisches und bürgerschaftliches Handeln.

Bürgerschaftliches Handeln ist gut, das kann alles und gar nichts sein, hört sich allerdings phantastisch an.

Wir appellieren daher an die Akteure in Politik und Gesellschaft, das Wissen um die historischen Erfahrungen mit ausgrenzenden Gesellschaften wie dem Nationalsozialismus für die Gegenwart zu bewahren und sich für die Verteidigung der universellen Grund- und Menschenrechte einzusetzen.

Ich appelliere besonders an die Akteure in Politik und Medien, das Wissen um die alltäglichen Erfahrungen mit Parallelgesellschaften und deren höchst kriminellen Machenschaften auf Dauer zu benennen und strafrechtlich auf das Härteste zu verfolgen sowie sich für die Verteidigung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit im öffentlichem Raum einzusetzen.

Ich liebe unsere Erinnerungskultur. Diese ist vergleichbar mit der Fähigkeit alter Menschen, sich genau an das haarklein zu erinnern, was vor mehr als fünfzig Jahren passiert ist. Was vor zehn Minuten geschehen ist, weiß man allerdings nicht mehr.


Gruß
Langmut

--
Ich bin recht und das ist auch gut so.

Der Unterschied zwischen schlau und dumm.
Ein schlauer Mensch kann sich dumm stellen.

Arbeit finde ich gut, da könnte ich anderen stundenlang zuschauen. (Diogenes von Sinope)


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