ENDLICH wird es in den MS Medien thematisiert: die unter der Fxxxx verdreckten Bahnhofsumgebungen in Deutschland. (mT)

DT, Freitag, 14.12.2018, 01:14 (vor 1932 Tagen)6840 Views

Anstatt bei bento die Bahn zu loben, die, angenommen sie käme pünktlich, schneller ist als das Auto, wird ENDLICH einmal thematisiert, wie die Gierhälse und Raffer Grube und Pofalla im Namen der Fxxxx Deutschland verdreckt und verschmiert haben, weil Reinigung, Wartung und Überpinselung der Bahnhöfe und Innenstädte zugunsten der Boni in ihren Taschen eingestellt wurden. Die Folge: Deutschland sieht aus wie NYC am Ende der 80er Jahre, bevor Giuliani in den 90ern dann einmal kräftig auskärcherte:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/christkindlesmarkt-nuernberg-u-bahn-1.4245224

Drecksgasse zum Christkindlesmarkt

Dass eine so verlotterte Gasse zum womöglich most romantic Christmas Market ever führen könnte, halten sie für undenkbar. Mehrfach schon habe sie verstörte Amis beruhigen müssen, sagt eine Händlerin. Für die sei da gerade ein Weltbild zugrunde gegangen. Unter good old Germany hätten sie sich etwas Blitzsauberes vorgestellt, gerade im - laut Werbeprospekt - heimeligen Fachwerk-Nuremberg.

Nach dem Ausstieg aus der Bahn aber stoßen sie auf eine mit Schließfächern aufgehübschte Fassade, deren Alter man daran ermessen kann, dass dort - kein Witz - mit 50-Pfennig-Stücken bezahlt werden muss. Hinterm Vorhang, wo man liebreizende Passbilder machen kann, fließen gerne mal Urin-Rinnsale hervor. Von oben bröckelt das Hässlichste an Putz, was der Markt so zu bieten hat. Die Lampen sind Murks oder nonexistent. Dafür hängt an ein paar Gitterfernstern ein Dreck, der immerhin für Nachkriegshistoriker von einigem Wert sein könnte.

Warum das alles so ist? Ein Händler zuckt die Schultern. Ein halbes Dutzend Eigentümer gebe es, öffentliche und private. Keiner wisse, wer zuständig sei. Allesamt hätten "irgendwann aufgegeben".

"Nee, im Ernst, das ist abartig da." Als Baureferent aber dürfte er dergleichen natürlich niemals formulieren.

Erstens: Der Fokus der Stadt, was die Sanierung öffentlicher Schandflecken betrifft, lag zuletzt eindeutig in den Eingeweiden des Hauptbahnhofs. Da gab es eine Passage, die optisch ähnlich herausfordernd war (um nicht zu sagen: abartig) wie jene am Lorenzplatz. Zweitens: Vom geneigten Touristen würden sich Nürnbergs Stadtobere erhoffen, dass der sich souverän von Google Maps löst und am Bahnhof eben nicht in die U-Bahn einsteigt, um direkt am Christkindlesmark wieder auszusteigen.

Drittens: Ja, man habe in der Zeit des U-Bahn-Baus leider den Fehler gemacht, öffentliche Räume zum Teil auch in privaten Besitz zu übergeben. Viertens: Die "ultimative Liebe" einer Warenhauskette zur U-Bahn-Station, wo ihr allerlei gehört, sei Ulrichs Beobachtungen zufolge zuletzt "wohl etwas erschlafft". Fünftens: Der Brandschutz! Man müsse erst mal viel bohren und Schächte suchen, bevor man sanieren könne. Und sechstens: Wer U-Bahnhöfe neu baue - und da gibt es einige sehr hübsche in Nürnberg -, werde mit bis zu 90 Prozent vom Staat gefördert. Wer nur saniere, bekomme so ziemlich gar nichts.

Auch die Sprecherin der Verkehrsbetriebe, Elisabeth Seitzinger, gehört zu jenen, die man professionell dazu zwingen müsste, damit sie zu einer Lobrede auf die Optik dieser U-Bahn-Station ausholt. "Aber wir sind da wirklich dran", verspricht sie. Ob's nächstes Weihnachten womöglich schon richtig schön aussieht? Na also, so optimistisch wolle sie nun auch wieder nicht sein.


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