Ja, aber Schuldenerlasse ungleich Umverteilung

Phoenix5, Montag, 10.12.2018, 16:48 (vor 1956 Tagen) @ tar3889 Views

Lösen sie wirklich das Grundproblem? Das Grundproblem
sehe ich in der Eigentumsakkumulation, die Basis für weiteres

Aufschulden

ist. Um einen neuen Zyklus zu starten, müsste man zuvor massenhaft
Enteignungen durchsetzen und das Eigentum (v.a. Land/Immobilien) wieder
breit streuen.


Es geht nicht nur um die Verteilung von Eigentum (H/S), sondern von
Vermögen generell, d.h. Eigentumsrechte und Forderungen. Beides ist
beleihbar und als Zahlungsmittel einsetzbar (siehe
Thomas Weiss - YSI
Plenary Budapest 2016 - Linking Legal Institutionalism and Money
View
(ab 9:06)).

Hallo tar!

Stimme dir zu. Mir ging es darum, dass Schuldenerlasse per se das Problem nicht lösen. Das mindert zwar den Schuldendruck, um den Preis eines nicht abgebauten Inflationsschubs, auf den der Staat wiederum mit Steuererhöhungen reagieren muss.

Etwas anderes ist sicher die Umverteilung. Bei der Umverteilung (Enteignung) von unbelasteten Grund und Boden bzw. Immobilien hätte man etwas netto in der Hand, das man erneut beleihen könnte. Bei der Umverteilung von Forderungen dagegen, steht dahinter immer noch ein Schuldner, der leisten muss. Ich frage mich, ob ein überschuldetes System bei der Umverteilung von Geld allein (von oben nach unten) wirklich das Gewünschte tut. Ich stelle mir vor, dass dieses umverteilte Geld entweder verkonsumiert wird (womit Kreditnehmer leichter an ihr Geld kommen, wenn dieses nicht in der Obeschicht irgendwo gebunden ist) oder damit ausstehende Kredite getilgt werden. Beides nimmt den Schuldendruck aus dem System und ist tendenziell deflationär. An Kreditangeboten der Geschäftsbanken mangelt es ja schließlich derzeit auch nicht. Soweit ich das in meinem Umfeld sehe, werden die Kredite dem Publikum nur so nachgeschmissen. Besichert sind sie halt von Seiten der Kreditnehmer kaum mehr.

Beste Grüße
Phoenix5


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung