Je mehr Roboter, desto höher die Umsatzsteuer?

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Sonntag, 09.12.2018, 19:06 (vor 1958 Tagen) @ Mephistopheles4745 Views

Niemand schöpft Geld. Das ist eine reine Hirnwichsetheorie.

Woher stammt es denn deiner Meinung nach?


Die bezahlte Leistung kann man sehr gut an einem empirischen Beispiel
überprüfen. Nehmen wir den Fall Schlecker. Ein Unternehmen mit
Milliardenumsätzen. Dann ging Schlecker Pleite. Die Mitarbeiterinnen waren
aber noch da. Sofort fiel die bezahlte Leistung dieser, derselben
Mitarbeiter auf nahe den Nullpunkt.

Genau, die Verkäuferinnen und Putzfrauen von Schlecker haben nach der Pleite ihres Arbeitgebers ganz einfach weiter gearbeitet, als ob nichts gewesen wäre, natürlich ab jetzt ohne Lohn dafür zu erhalten. Das funktionierte dann so prächtig, dass sich seither viele Unternehmer fragen, warum sie den Mitarbeitern überhaupt etwas zahlen, denn schließlich leisten diese ja nichts.


An diesem Beispiel wie auch an beliebig vielen anderen Fällen kann man
ersehen, dass der Wert der Arbeit der Mitarbeiter bei nahe Null liegt.
Sobald das Unternehmen aufhört zu existieren, sinkt die der Wert der
Leistung auf nahe Null. Ausgenommen nur bei den Mitarbeitern, die bei einem
anderen Unternehmen unterkommen.

Tja, da ist der Ausdruck "Humankapital" wohl tatsächlich der reine Unfug, denn etwas Wertloses als Kapital zu bezeichnen, entspricht irgendwie nicht der allgemeinen Vorstellung; vielleicht trifft ja der Ausdruck "totes Kapital" hier eher zu? Deshalb vermutlich auch der Trend zur Automatisierung, schließlich will man als Unternehmer ja auch ein paar Aktiva in den Büchern stehen haben, deren Leistung niemals versiegt und deswegen immer brav Umsatzsteuer bezahlen werden. Je mehr Roboter statt Menschen arbeiten, desto höher werden auch die Umsatzsteuereinnahmen des Staates ausfallen, oder wie?

Nur Autos kaufen keine Autos und als gewerblicher Verkäufer muss ich monatlich eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben. Da steht dann drin, wieviel Umsatzsteuer ich (für den Staat) vereinnahmt habe, oder doch nicht?


Daraus kann man logisch nur folgern, dass die Wertschöpfung aus der
Geschäftsidee und dem Management erfolgt. Die Mitarbeiter sind nur ein
lästiger, total überbezahlter Kostenfaktor.

Der Beschäftigte bekommt keine Lohnsteuer ausbezahlt, sondern das ist
eine Steuer, die der Staat auf Lohn erhebt, um Lohn zu bestrafen. Das
führt dann natürlich dazu, dass das Unternehmen bestmöglichst versucht,
im Inland zu zahlende Löhne zu vermeiden. Dem Vernehmen nach gibt es etwa
6-10 Millionen Arbeitsplätze deutscher Unternehmen im Ausland, für die
keine Lohnsteuer anfällt.

Gruß Mephistopheles

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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