Ja, aufräumen, es fragt sich nur wo genau. ;-)

nereus, Freitag, 30.11.2018, 11:35 (vor 1967 Tagen) @ Silke3426 Views

Hallo Silke!

Du schreibst: Nix intrinsisch. Wert entsteht durch haben müssen und nicht durch irgendwelche Eigenschaften.

Und wodurch entsteht das Habenmüssen?
Warum wird die schöne Frau, das schnelle Auto oder die goldene Uhr begehrt (= habenmüssen), weil sie unattraktiv, das Auto langsam und die Uhr mit goldener Farbe aus dem Farbkasten des Erstklässlers bemalt wurden?
Es nervt ein wenig immer wieder über Grundsätzliches diskutieren zu müssen.
Wenn ich schreibe, wenn Menschen einer Sache einen Wert beimessen, muß es einen Grund geben, antwortest Du:

Sie müssen sie haben.

Einfach so, grundlos ..?
Wenn ich vom Potential des Edelsteins spreche, sprichst Du von der Parität zum Geld.
Und welche Geldparitäten lagen den Schätzen der Inkas und Mayas zugrunde?
Die Ureinwohner und die Spanier wertschätzten BEIDE das Gold.
Aber NUR die Spanier übertrugen diesen WERT auf das Geld.
Und warum GALT nun das GELD aus GOLD?
Mit Waffengewalt hätte man auch geprägte „Holz- oder Eisenmünzen“ durchsetzen können. Hat man aber nicht, warum?

Nicht wegen der verrichteten Arbeit des Schleifers sondern wegen veränderter Parität zu Geld verändert sich der Wert (es bleibt gepresste Kohle).

Gepresster Kohlenstoff, der durch aufwendigen Schliff eine neue Qualität bekommt.
Die Aufwertung im Preis hat damit nichts zu tun?
Dinge/Ereignisse/Verhalten geschehen grundlos. Kausalitäten waren gestern.

Historische Rückschau?
Macht->Waffengewalt->Abgabe->Geld, Zins, Wert

Es reicht ja noch nicht einmal das Geld im Sozialismus sauber zu definieren, weil man dort mit Eigentum, Staatsmacht und Waffengewalt über die eigenen Füße stolpert (einiges ist da, anderes nicht) und sich daher zwangsweise auf Gutscheine beziehen muß, um die Hand noch rechtzeitig aus der Geld-Drehmaschine zu ziehen.
Da werden selbst die ursprünglichen Annahmen - Geld muß einfach nur gelten – in die Tonne gekloppt.

"Gold ist pure strategische Reserve... Seite 39
...die nie eingesetzt werden wird.
"Gold ist eine permanente (endlose) Option." dottore
...die ich nicht sehe, da es auch nur durch Verschuldung in die Welt kommt und nicht im vorbeigehen am Wegesrand ohne Leistungsaufwand und Vorfinanzierung gefunden wird.

Was ist das denn für eine Erklärung? [[hae]]
Nie eingesetzt, permanent und endlos?
Und dennoch lungert es seit Jahrhunderten in den Tresoren der Notenbanken, einfach so.
Aber so wie die grundlose Wertbemessung einfach so daher kommt, so erhöhen sich auch Edelsteinpreise nicht wegen ihrer Bearbeitung (wobei auch Mode, Knappheit u.a. eine Rolle spielen können), sondern grundlos und Gold lagert eben nur aus reiner Langeweile in den Tresoren dieser Welt.

Doch was soll der rätselhafte Hinweis auf die strategische Reserve?
Eine Reserve, die keinen Sinn ergibt, verliert ihren Reservecharakter und mit Strategie hat das dann überhaupt nichts mehr zu tun.
Ist das etwa die moderne Geldtheorie des 21. Jahrhunderts?

Dann folgt eine interessante Zwischenbemerkung:

Na wenn es eben nur noch einen Falschspieler gibt - den verbliebenen globalen Staat.

Danke für diesen aufschlussreichen Hinweis.
Nur hat das nichts mit mehr Vertrauen zu tun sondern mit dem totalen Zwang.
Dann passen natürlich auch alle Theorien wieder. [[zwinker]]

Gold funktionierte viiiel länger - als Gewaltmetall, für Sold und für rituelle Zwecke (religiöse Gewalt).
Deshalb hängen sich die Leute heute noch Goldkettchen um.
Gold ist ein Residuum der Zeit als Waffenmetall und Devotionalie - das sind residuale Meme, die erinnern an Goldwaffen (Schmelzpunkt niedrig), Sold (Machtkreislauf)und Priester/Herrscherinsignien wie bei dem verbuddelten Herrn im Warna-Gräberfeld zu bestaunen.

Vielleicht wäre es einmal angebracht die Waffenmetallschote aufzubrechen.
Gold hat NIEMALS als Waffenmetall in dem Sinne gedient, daß es zum Hauen oder Stechen geeignet war, sondern das Gold diente lediglich der Verzierung.
Welche Klingen waren denn aus Gold?
Wenn überhaupt dann waren sie höchstens vergoldet.
Und reine Goldwaffen (z.B. Dolche) dienten maximal der Repräsentation, wären aber beim ersten echten Kampfeinsatz jämmerlich gescheitert gegen härtere Metalle oder Waffen aus Stein.
Und wenn hethitische Bildbeschreibungen von goldenen Äxten berichten, die dann als kleine Figuren ausgegraben wurden, dann heißt das noch lange nicht, daß mit dieser goldenen Axt wirklich gekämpft wurde.
Und ob es sich bei den alttestamentarischen bildreichen Beschreibungen um echte Ereignisse oder Erfundenes handelt, bleibt sowieso dahin gestellt.

Mein Vater war Förster und Jäger und hatte einen Hirsch aus Metall (ich meine er war aus Messing) als Briefbeschwerer oder einfach nur als Hingucker.
Ich wäre jedoch nie auf die Idee gekommen ihn nach der realen Existenz von Messing, Bronze- oder Eisenhirschen zu fragen. [[zwinker]]

Archäologen sind sich bis heute uneinig, seit wann dem Menschen Metalle bekannt sind und er diese auch verarbeitet. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass Gold das erste Metall war, welches vom Menschen genutzt wurde. Gold kann bis heute weltweit in Flüssen und Bächen gefunden werden, welche goldhaltige Gesteinsschichten durchfließen. Durch die erodierende Wirkung des Wassers wird das Gold herausgelöst und kann in Form von “Nuggets” gefunden werden. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern ist es nicht unwahrscheinlich, dass unsere Vorfahren schon vor 80.000 Jahren einfache Schmuckstücke aus Gold herstellten.

Gold ist ein sehr weiches Metall, welches auch mit einfachsten Werkzeugen bearbeitet werden kann. Feuerstein und Obsidian haben eine deutlich höher Härte als Gold und eignen sich gut, um Rillen oder Muster in ein Schmuckstück zu ritzen. Dies reicht aber bei weitem nicht aus, zwischen die Jungsteinzeit und Kupferzeit eine “Goldzeit” einzufügen, da der Mensch nie Werkzeuge und Waffen aus Gold herstellte. Dazu war das Metall zu selten und wäre außerdem viel zu weich, um als Material für Werkzeuge nützlich zu sein.

Quelle: https://www.rime.de/wiki/geschichte/

Gold war Geldträger und nichts anderes. Geld wurde aufgetragen.

Einfach so, auch hier passierte wieder alles grundlos.
Nun denn.

Das kein Staat ohne Waffengewalt gegründet wurde ist ein anderes Paar Schuhe und das habe ich noch nie in Frage gestellt.

Die Hoffnung auf die Anwendung von Waffengewalt gegen andere zum Vorteil des Hoffenden läßt den Staatsbürger den Staat ertragen und verteidigen.

Das ist ein Punkt ja, aber eben nicht alles.
Vor allem dessen Organisation, dem eine gewisse Ordnung und Verlässlichkeit entspringt, läßt den Bürger den Staat hinnehmen.
Der Bürger ist nämlich meistens risikoscheu, was ich ihm nicht vorwerfe, aber festzuhalten gilt es allemal und wenn der Nanny-Staat alles für ihn abwickelt, dann wird alles gut. Da braucht es überhaupt keine Waffen.
Die wären übrigens für den hiesigen Grenzschutz mal ein Thema, aber auch das ist eine andere Tasse Tee.

mfG
nereus


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