Zu sich selbst kommen

nemo, Donnerstag, 29.11.2018, 20:14 (vor 1973 Tagen) @ Oblomow4620 Views
bearbeitet von nemo, Donnerstag, 29.11.2018, 20:17

Deine Verblödungstheorie stimmt. Wir werden nicht mehr wissen, wie solche
Threads zustande kamen, in denen Mauss und Zarathustra sich Anerkennung
zollten und gedankenreich und tatenarm diskutiert wurde.


An dieser Stelle möchte ich einmal Euklid aus dem alten Ketzerforum zitieren,
der zu der These, dass wir bald alle wieder in der Steinzeit leben werden, die
lapidare Antwort gab, dass er mal in der Garage nachschauen will, ob er
noch irgendwo einen Faustkeil findet.

Habe sehr gelacht über seinen Humor. Und ich bin der Auffassung, dass
die Simulation, die uns verblöden lässt, erst scheitern muss, bevor wieder
ein klarer Gedanke gefasst werden kann. Aber der springende Punkt ist,
dass wir der Verblödung entgehen können, solange wir sie erkennen.
Das ist die Aufgabe!

So wie Baudrillard auch nur über die Simulation des Lebens philosophieren
konnte, weil er sie erkannt hat. Wie alle anderen Philosophen auch.
Das Erkennen ist also der Schritt hinaus, aus dem Drama der Zivilisation.

Wie Diogenes Lampe sehr schön dargelegt hat,, ist Erkenntnis eine
individuelle und keine kollektive Angelegenheit. Also haben alle Philosophen
recht, die dazu auffordern, ein individuelles Wesen zu werden.

Ein Entwicklungsprozess. Sokrates nannte es: Zu sich selbst kommen.
Oder: Man selbst zu sein bedeutet, für sich selbst zu denken.

Jetzt muss man nur noch herausfinden, wie diese Tugend zum
Allgemeinwissen wird.

Gruß
nemo


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