Aus Realos wurden wieder Fundis

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Dienstag, 27.11.2018, 15:51 (vor 1975 Tagen) @ nereus4609 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 27.11.2018, 16:10

Als die Bewegung der "Grünen" Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch neu war, konnte man die ganzen Norweger Pullover tragenden und mit Birkenstock-Sandalen und "Entenschuhen" durch die Gegend laufenden Außenseiter ja noch irgendwie possierlich und ein wenig weltfremd finden, traten sie am Ende doch für etwas ein, was jedem halbwegs vernünftigen Menschen am Herzen liegen sollte, nämlich für den Schutz von Natur und Umwelt. Damals gab es zwar auch schon in ihren Positionen extreme Vertreter dieser Partei, jedoch beschränkte sich deren Wirken, wie das der ganzen Partei, auf ihre Kerngebiete Natur und Umweltschutz, Anti-Kernkraft und Friedenssicherung ohne Waffen. Der radikale Wandel vollzog sich innerhalb dieser Partei, als die Spaltung in "Fundis" und "Realos" begann und die "Realos" am Ende die Oberhand behielten, was zur Folge hatte, dass sich die letzten "liebenswerten" Vertreter dieser Partei, nämlich diejenigen, denen es vornehmlich um die Kerngebiete ging, still und heimlich vom Acker machten.

Heute sind die Nachfahren der siegreichen "Realos" nicht mehr mit ihren Gründervätern von Anfang der 80er Jahre vergleichbar. Ihre ehemaligen Kernkompetenzen interessieren sie nur noch als Mittel zum Zweck, als Deckmäntelchen für ihre wahren Bestrebungen, die gänzlich anderer Natur sind. Wohin die Reise mit den Grünen tatsächlich gehen soll, zeigen sie immer wieder, wenn es darum geht, das aus ihrer Sicht "dumme Volk" mit harter Hand von Oben zum vermeintlich korrekten Lebenswandel zu erziehen. Pragmatismus, Vernunft, wirtschaftliche oder technische Zusammenhänge bzw. Grundwahrheiten sind dabei entweder nicht gefragt oder aber gleich "voll nazi", so dass man sich irgendwelchen kleinbürgerlichen Diskussionen über Sinn und Zweck von vornherein nicht zu stellen braucht. Die Grünen erinnern in ihrem totalitären Anspruch und ihrer gnadenlosen und unerbittlichen Intoleranz an die ehemaligen Regierungen hinter dem "Eisernen Vorhang". Keine Partei im Deutschen Bundestag macht mir persönlich mehr Angst als die Grünen. Aus den ehemals verbliebenen "Realos" wurden im Laufe der Jahre wieder "Fundis", also Fundamentalisten einer "reinen Lehre", unduldsam gegenüber anderen Meinungen und absolut im Anspruch, im Besitz der reinen Wahrheit zu sein. Allerdings kann man die heutigen grünen Fundamentalisten in keiner Weise mehr mit jenen schrulligen gesellschaftlichen Außenseitern der 80er vergleichen, die nach außen zumindest noch einen Funken Empathie und Menschenliebe zeigten. Heute weiß man sich in den obersten Etagen der Macht angekommen und kann tun und lassen was man will, denn das grüne Image als Schützer von Natur und Umwelt hat sich fest in die Hirne des Wahlvolkes eingebrannt, weswegen es keinerlei Beweisführung mehr benötigt.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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