Ich schließe mich dem Skeptiker an

Taucher, Samstag, 17.11.2018, 18:47 (vor 1980 Tagen) @ DT3103 Views

Scheint mir genauso ein Betrugssystem zu sein wie weiland der Cargolifter.
Auf den ersten Blick sieht das ganz gut aus, der Teufel steckt in vielen Details, das Projekt ist nicht machbar.

Vakuum ist eine Frage der Definition. Hochvakuum geht für so ein Projekt sowieso nicht. Wenn wir die Reiseflughöhe nehmen (13km), dann wäre das ein Druck von 18,9% vom Normaldruck. Dazu würde die aerodynamische Form des Vakuumzugs passen.

Nur geht das Desaster schon los bei der Unterdruckerzeugung.
Der Betrieb von Kompressoren oder Vakuumpumpen ist richtig teuer, deshalb versucht jedes Werk die so selten wie möglich laufen zu lassen. Da werden Windkessel eingebaut, die Luft wird nach Bedarf getaktet … und noch verschiedene andere Maßnahmen.

Im Hyperloop müssten Monsterpumpen kontinuierlich laufen.
Abgesehen von Einkaufspreis, wer bezahlt den Energieverbrauch?
Der SPIEGEL schreibt „Die für den Betrieb benötigte Energie soll von Solarzellen produziert werden, die außen an der Röhre angebracht sind.“
Das ist so albern, das muss man nicht nachrechnen.
D.h. das Projekt scheitert schon mal am Energieverbrauch.

Noch schwerer wiegt, dass eine Vakuumkammer von zig Kilometern Länge ein Hirngespinst ist. Das geht nicht. Man kriegt so ein Riesending nicht dicht, keine Chance. Irgendwo geht immer was kaputt. Dazu kommt, dass die riesige Vakuumkammer nicht nur statischen, sondern bedingt durch das hohe Zuggewicht und die hohe Geschwindigkeit enormen dynamischen Belastungen ausgesetzt wäre. Mission impossible.

Und bei jedem kleinen Leck muss das System stillgelegt werden.
Womit das wirtschaftlich nicht mehr darstellbar ist. So was könnte nur dann effektiv sein, wenn es kontinuierlich wie ein Uhrwerk läuft.
Um die Ausfallzeiten zu puffern, müssten an Anfang und Ende riesige Pufferplätze geschaffen werden. Die kriegt man vielleicht preisgünstig in der Sahara – aber nicht in Hamburg oder anderen Verkehrsknotenpunkten.

Darüberhinaus gibt’s noch ein paar andere Zusatzaggregate im Vergleich zur normalen Bahn. Das Ein- und Ausschleusen muss über Ein- und Ausschleusekammern durchgeführt werden. Noch mehr Mechanik, noch mehr Kosten in Anschaffung und Unterhalt.

Trotzdem könnten einige Leute ganz gut daran verdienen.
Carl-Heinrich von Gablenz hat beim Cargolifter gezeigt, wie das geht. Wenn hier ein charismatischer Führer kommt, könnte der von Staat und Publikum durchaus ein paar Milliarden einsammeln.
Und wenns am Ende nicht geht, tja, nicht alle Blütenträume reifen.


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