Die gedachte Wirklichkeit

nemo, Freitag, 09.11.2018, 21:51 (vor 1956 Tagen) @ Kosh4683 Views
bearbeitet von nemo, Freitag, 09.11.2018, 22:42

Den stinknormalen Alltag verschiedener Interessenlagen im System Homo
sapiens mit Simulationen in Verbindung zu bringen, dabei kann es sich doch
bestenfalls darum handeln, den Begriff Simulation um eine
bedeutungsschwangere Definition zu erweitern, die sich davon absetzt …

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/simulation-43833
- Simulation
Ein möglichst realitätsnahes Nachbilden von Geschehen der
Wirklichkeit.


Eben, es eine Variante der Wirklichkeit, aber nicht das Wollen der Wirklichkeit.
Die Wirklichkeit besitzt Referenzen in uns selbst. Wer könnte das besser in Worte
fassen als Nietzsche. Nur, wo im Menschen selbst keine Referenz – keine Ursache –
mehr ist, da beginnt die Künstlichkeit der Realität.

Das Phänomen dabei ist, dass der Wahnsinnige nicht weiß, dass er wahnsinnig ist.
Der Mann in der Nervenheilanstalt, der sich für Jesus hält, lebt in dieser fixen Idee.
Die fixe Idee wurde für ihn zur Wirklichkeit.

Die Kehrseite dieser fixen Idee besteht darin, alle Menschen, die ihn nicht für Jesus
halten, abzulehnen und als Unwissende zu betrachten.

Der Wahnsinn ist genauso real wie die Wirklichkeit. Daher geht es um die
Referenzen. Verschwinden diese, bleibt nur noch die Einbildung von etwas,
was man für wirklich hält.

Es gibt keinen stinknormalen Alltag. Die Aufspaltung der Wirklichkeit ist real,
denn es gibt verschiedene Grade von Wirklichkeit, so wie es verschiedene Grade
von Stofflichkeit gibt. Wo die Referenzen verschwinden, beginnt der Realitätsverlust.

Ein hoher Grad an Wirklichkeit ist der so genannte gesunde Menschenverstand.
Dieser wird möglich, wenn man in der Lage ist, seine Umwelt auf eine menschliche
und intelligente Weise zu reflektieren. Wo diese Referenzpunkte verloren gehen,
gibt es weder Menschlichkeit noch Intelligenz und zum Schluss nicht mal mehr
die Fähigkeit zur Kommunikation.

Am Ende der Referenzen steht immer die eigene Wahrnehmung, was die Quanten-
physiker, die ich weiter oben erwähnt hatte, durch ihre Forschung erkannt haben.
Die Wirklichkeit entsteht durch den Betrachter. Es gibt keine andere. Sobald
jemand glaubt, es gibt eine fundamentale Wirklichkeit außerhalb seiner selbst,
beginnt die Simulation – die Nachahmung einer gedachten Wirklichkeit.

Nun nehmen einige Leute an, dass sie der Simulation entgehen können,
indem sie nicht über die Wirklichkeit reflektieren. Das ist jedoch ein Trugschluss.
weil der Organismus mehr ist, als nur ein Organismus. Der Mensch besitzt
einen Verstand. Es geht einzig und allein darum, ihn auf die richtige Weise
zu benutzen. Oder eben nicht. Das bleibt jedem selber überlassen. Aber im
Grunde haben wir keine Wahl. Wenn wir ihn nicht benutzen, werden wir Opfer
der Simulation.

Gruß
nemo


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