So ein Journalist hat's auch nicht leicht: Der Einzelfall des Tages

manni meier, Montag, 05.11.2018, 18:36 (vor 1998 Tagen)5903 Views

Als "Vierte Gewalt" hat sie ja schon längst ausgedient, unsere Journaillie.
Doch ich ertappe mich zugegebener Maßen mittlerweile immer häufiger dabei,
wie ich ein "klammheimliches Mitleid" mit der schreibenden Zunft empfinde. [[trost]]

Es wird für sie immer schwerer beide Seiten zu befriedigen. Einerseits
die Politik, die noch immer auf das Motto "Im Westen nichts Neues" pocht
und auf der anderen Seite die Leserschaft, die angesichts der obligatorischen
"Irgendwann-hat irgendwo-irgendein Mann/Männer-irgendwie-irgendjemanden
umgebracht/vergewaltigt/zum Krüppel geschlagen! 08/15-Meldungen" den Printmedien
zu Hunderttausenden den Rücken kehren. Doch eine korrekte Berichterstattung,
die ursprünglichste Aufgabe der Medien, ist nach dem 2015-er Sündenfall auch
gar nicht mehr so einfach. [[sauer]]

Anläßlich des täglichen Einzelfalles ist heute z.B. in Oldenburg ein Mann
bei der Begegnung mit einem anderen Mann gestorben. Die anschließenden
Richtigstellungen der Nordwest Zeitung sind beinahe länger als die Meldung selbst.

In einer früheren Version des Artikels wurde das Opfer als 29-jähriger Eritreer angegeben, da die Stadt Oldenburg und die Polizei hierzu unterschiedliche Angaben machten. Laut Polizei wurde das Opfer im Dezember 1989 geboren, laut Stadt im Januar. Solche Datumsverwechslungen kommen nach Angaben der Polizei häufiger bei der Registrierung afrikanischer Asylbewerber vor. Die Geburtsregion des Opfers liegt im heutigen Eritrea, seine Staatsangehörigkeit ist jedoch sudanesisch. Der Tatverdächtige wiederum ist ebenfalls sudanesischer Staatsangehöriger, stammt aber aus der Region, die heute den Staat Südsudan bildet.
https://mobil.nwzonline.de/oldenburg/blaulicht/oldenburg-gewalttat-in-oldenburg-todesop...

mfg
mm
[[zigarre]]


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