Die Mindestreserve ist hier bei 1%

Andudu, Montag, 05.11.2018, 10:55 (vor 1999 Tagen) @ Naclador2799 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.11.2018, 11:11

Doch, ist aber so. Solange es noch eine Mindestreserve gibt und solange es
Bargeld nur als Zentralbankgeld gibt, müssen sich alle Kreditinstitute bei
der Zentralbank refinanzieren, und daher kommt der regulierende Einfluss
des Leitzinses.

"Im Dezember 2011 senkte die EZB den Mindestreservesatz der EZB von 2,00 % auf 1,00 %"
https://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve-System#Mindestreservesystem_in_der_EWU

In den USA ist sie immerhin bei 10%
https://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve

Für jeden ausgereichten Kredit, müssen dort also 10% in Zentralbankgeld vorgehalten werden. Damit würde eine Erhöhung des Leitzinses also nur zu etwa 10% auf die Zinsen, die die Geschäftsbanken verlangen, durchschlagen. Nicht zu fast 100% wie es m.E. oft in der Praxis ist.

Giralgeld überwiegt Bargeld (mindestens) im Verhältnis 4:1 (in Deutschland):
https://bankenverband.de/media/file/Karte-C5.pdf

Auch das reicht m.E. nicht, um den Effekt zu erklären. Ich halte das für Kartellgebahren. Die Geschäftsbanken machen sich nicht gern gegenseitig das Geschäft kaputt. Bei Zinssenkungen brauchen die m.W. auch länger, um nachzuziehen.

Nein, das ist überhaupt nicht fraglich. Das ist glasklar unmöglich. Der
einzige Weg raus aus der debitistischen Sackgasse ist ein Reset, z.B. durch
eine Währungsreform oder ähnliches. Schulden und Guthaben müssen weg (es
geht nur beides, die Schulden des einen sind immer die Guthaben des
anderen). Es gibt keinen anderen Weg.

Oder eben eine Inflationierung? Das ist der Punkt, an dem ich unsicher bin.

It's not a bug, it's a feature! Die hohe Staatsverschuldung ist genau der
Grund, warum in Washington nur der Wille der Big Finance zählt. Die
Gründungsväter der FED wussten natürlich, dass die Entwicklung in diese
Richtung laufen musste. Und das war ihnen sehr recht so.

Ja.

Merke: Arbeitslosigkeit ist kein Schicksal, sondern letztlich immer

nur

politischer (Un)Wille oder politische Unfähigkeit, dieser Situation

durch

Investitionen (notfalls per Geldpresse) abzuhelfen.[/b]


Die Geldpresse wird nicht helfen. Das sieht man ja daran, dass QE kaum
einen Einfluss auf die Inflationsrate gehabt hat. Das Geld kommt nie in der
Realwirtschaft an, sondern wird direkt an "die Märkte", also letztlich die
Rentiersklasse, weitergereicht.

Zum Teil ja. Es ist aber auch nicht zu leugnen, dass Deutschland dieses Jahr 50Mrd. Staatsüberschuß hatte, trotz zweistelligen Mrd-Kosten für Asylanten und (Dank geringerer Zinslast) gleichzeitig m.W. niedrigerem Schuldenstand. Und nicht zu vergessen: seit Ewigkeiten fast wieder Vollbeschäftigung.

Ohne die QE-Geldpolitik der EZB unvorstellbar! Die greift aber eben hauptsächlich in den Ländern, die noch nicht in der Liquiditätsfalle hocken. Die EU-Peripherie darbt m.W., mehr oder weniger, immer noch.

Die Inflation greift zuerst bei den Assets: Immobilien und Börse. Erst bei nahender Vollbeschäftigung und/oder anderen knappen Ressourcen, greift sie zunehmend auf die Realwirtschaft über. Diesem Punkt nähern wir uns zwar, gleichzeitig zieht jede Lohnerhöhung aber auch wieder Arbeitslose aus der Peripherie an, die den Effekt abmildern (dafür die Mieten hochtreiben).

Spannend das zu beobachten, ich bin unschlüssig, wie und wann das enden wird.


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