Der Autor Raymond Unger hat in seinem Buch "Die Wiedergutmacher" versucht, eine Erklärung für die Politik der letzten dreizehn Jahre, das "System Merkel" zu finden, dessen Prinzipien "Moral vor Recht, Legende vor Wahrheit, Feminismus vor Maskulinität, Konformität vor Charakter, Gesinnung vor Verantwortung, Bekenntnis vor Handlung, Selbstverleugnung vor Selbstbehauptung, Gefühl vor Ratio, Feigheit vor Mut" gewesen seien. Er führt dies auf die vielen Traumata des Zweiten Weltkriegs zurück, welche über die noch direkt betroffenen Kinder der Nachkriegsgeneration auf, ihre eigenen Kinder - die heute noch die Gesellschaft dominierende Babyboomer-Generation - übertragen wurden. Die Kriegskinder wuchsen zum Teil ohne "Liebe, Zuwendung , Geborgenheit" auf, weil viele ihrer Eltern durch den Krieg die Fähigkeit zu menschlicher Nähe verloren und ihren Kindern nicht nahe kommen konnten. Sie gaben so ihr eigenes Trauma an ihre Kinder weiter. Daraus entwickelte die Babyboomer-Generation, weil sie selbst nie richtig erwachsen werden konnte, das Streben nach einer "Welt, wie sie sein sollte", eine "moralisch infantile" Welt ohne Unterschiede.

https://vera-lengsfeld.de/2018/10/31/die-wiedergutmacher-das-nachkriegstrauma-und-die-f...

Dies erklärt vielleicht den aktuell großen Zuspruch zu grünen Thesen, weltverbessernder Hybris und geradezu brutaler Friedensliebe, die in schizophrener Manie dem Andersdenkenden den Schädel einschlagen möchte, um ihn von der eigenen moralischen Überlegenheit zu überzeugen.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton