...selbst professionelle SexarbeiterInnen diskutieren diesen Sachverhalt mehr als kontrovers....

Hab mir da mal einige von den Kommentaren reingezogen, die Du als link geliefert hast. Was mich dabei stört, ist die m.E.n. falsche Benennung.

Wenn Du von einem gepflegten Abendessen in einem Restaurant sprichst, meinst Du damit automatisch immer nur Wiener Schnitzel? Wohl kaum.

Die von Dir genannten Kommentare dieser Sexarbeiter laufen darauf raus, dass man unter Schamgefühl die Nacktheit gegenüber anderen versteht. Ein Schwachsinn sondersgleichen.

Wenn ich mich auf dem FKK-Strand aufhalte, oder zuhause mich in Richtung Bad zum Duschen bewege, da bin ich nackt. Nicht nur vor meiner Ehefrau, auch vor den Kindern und umgekehrt. Nacktheit ist was Natürliches. Innerhalb der Familie zum Beispiel. Oder auch in der Saune, oder in der Herren- oder Damendusche im Sportverein.

So natürlich derartige Vorgänge für mich sind, so pervers finde ich es, mich vor anderen - Fremden - auf öffentlichen Plätzen zu entblößen. Ich weiß gar nicht mehr, wie diese Mädels geheißen haben, die das in Moskau gemacht haben und dafür eingesperrt wurden. Sowas als Protest zu deklarieren, ist krank. Das ist nichts anderes als eine Art des Exhibitionismus, der mit aller Gewalt die Aufmerksamkeit auf sich lenken soll, weil man sonst nichts zu bieten hat.

Zusammenfassung:

Es gibt eine ganze Reihe von Vorgängen, für die der Mensch ein natürliches Schamgefühl empfindet und sich dabei nicht vor anderen zeigt. Nacktheit in der von mir erklärten differenzierten Form, eben bei ganz bestimmten Gelegenheiten, ist nur eines der vielen Beispiele, es gibt aber noch ganz andere Motive für Schamgefühl. Das "nur" auf die Nacktheit zu beschränken, ist Unsinn.