Das Schwierigste

Oblomow, Donnerstag, 18.10.2018, 15:26 (vor 1988 Tagen) @ Taurec2078 Views

"Julie. Du hast das Vaterland gerettet.

Danton. Ja, das hab ich; das war Notwehr, wir mußten. Der Mann am Kreuze hat sich's bequem gemacht: es muß ja Ärgernis kommen, doch wehe dem, durch welchen Ärgernis kommt! – Es muß; das war dies Muß. Wer will der Hand fluchen, auf die der Fluch des Muß gefallen? Wer hat das Muß gesprochen, wer? Was ist das, was in uns lügt, hurt, stiehlt und mordet?

Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen; nichts, nichts wir selbst! die Schwerter, mit denen Geister kämpfen – man sieht nur die Hände nicht, wie im Märchen. – Jetzt bin ich ruhig.

Julie. Ganz ruhig, lieb Herz?

Danton. Ja, Julie; komm, zu Bette!"

Guten Tag @Taurec,

ich fasse das Böse überhaupt nicht moralisch auf, sondern als das ganz Andere, gleichsam das Unverfügbare. Die Griechen haben es in der Tragödie zu fassen versucht und die Juden moralisiert. Wir tun etwas, was wir nicht tun wollen und sollen und tun es dennoch. Da wir es nicht kennen, können wir auch nicht daran arbeiten. Ich kenne auch Nietzsche feine Unterscheidung zwischen gut und schlecht. Die Aristoi, die Vornehmen sind die Besten Jenseits von Gut und Böse. Das hat nie was mit unserer schmierigen selbstgerechten Moral zu tun. Und bei Revolution denke ich immer an Kafkas " Eines der wirksamsten Verführungsmittel des Bösen ist die Aufforderung zum Kampfe. Er ist wie der Kampf mit Frauen, der im Bett endet." Wie immer, klärt das garnichts. Was soll's.

Herzlich
Oblomow


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