Nö, es ist mehr. Es ist ein soziologisches Problem

Mephistopheles, Donnerstag, 18.10.2018, 14:35 (vor 1988 Tagen) @ Julius Corrino2495 Views

Die prognostizierten grünen Zugewinne um knapp elf Prozentpunkte ggü. der
hessischen LTW 2013 entsprechen ziemlich exakt den vorhergesagten Verlusten
der SPD (damals: 30,7%; jetzt bald: 20%).

Das Gleiche sehen wir bei CDU und AfD auch: 2013 waren es beim
Merkelwahlverein noch 38,3%, jetzt sind 26% angesagt. Die fehlenden 12
Prozentpunkte werden als Wahlergebnis für die AfD geweissagt.

Oberflächliche Analysen vermuten, dass es daran liegt, das die SPD ihre Wählerklientel verraten hat. Wenn es das wäre, dann würden die enttäuschten Proleten aabwandern zur Linken, so wie seinerzeit die enttäuschten sozialdemokratischen und kommunistischen Arbeiter massenhaft zur Nsdap abwanderten.

Machen sie aber nicht. Sondern sie wählen Grün. Die Grünen haben sich nie für das Proletariat interessiert. Die Grünen sind eine typische Beamten- und öffentlicher Dienst Partei. Das spiegelt sich auch in den gegenwärtigen Wahlergebnissen wieder. Die entsprechen so ziemlich genau dem Bevölkerungsanteil von Beamten und öffentlichem Dienst. Die wollen ihren Lebensstandard, aber ohne den Dreck und ohne Arbeit. Mit Arbeit haben sie nichts zu tun und möchten auch nichts Umweltverschmutzung verbunden. Arbeit ist immer mit Dreck und Umweltverschmutzung verbunden. Sogar Geld ist dreckig. Darum bezahlen sie lieber mit der Chipkarte. Das ist sauber und erinnert nicht an Arbeit.
Das Problem der SPD: Es hilft ihr nichts mehr, die Arbeiter verraten zu haben, wie sie es seit knapp einem Jahrhundert durchexerziert haben. Das Geschäftsmodell der SPD ist obsolet geworden. Es gibt sie einfach nicht mehr, die Arbeiter, die man noch verraten könnte.

Der Trend ist überall in in der westlichen Welt, diesseits wie jenseits
des Atlantiks: The center cannot hold! Eine zentristische "Politik
der bleiernen (Liberalisten-)Hand" ist allenfalls für Schönwetterperioden
tauglich und versagt zwangsläufig vollkommen, sobald die desaströsen
Folgen der eigenen Mißwirtschaft an die Tür klopfen. Eine
"Gesundradikalisierung" zu den Rändern hin ist die Folge – mit bis dato
völlig offenem Ausgang.

Machen wir mal einen Betriebswirtschaftskurs.Wo stellt der Eisverkäufer an einem See seinen Stand auf? Wenn er ihn links von der Mitte aufstellt, dann kommen die Leute von der linken Seite zu ihm und die anderen bis zur Mitte. Auf den Rest an potentiellen Kunden verzichtet er.
Aus dem Grund stellen alle Eisverkäufer ihre Stände dicht beieinander in der Mitte des Sees auf. So ging das jahrelang gut und alle konzentrierten sich auf die Mitte.
Jetzt haben wir aber Klimaerwärmung (Innenklima des Kapitalismus), die Temperatur wird immer heiser und die, die ihre Badematte am rechten Rand des Sees haben, stellen fest, bis sie zurück sind bei ihrem Badetuch, ist das Eis schon geschmolzen. Das bemerkt ein schlauer Betriebswirtschaftler und stellt seinen Stand so ziemlich nah am rechten Rand des Sees auf. Die von der Mitte, aber das fällt erst auf, nachdem der am rechten Rand des Sees seinen Stand aufgestellt hhat, sind schon lange nach links gerückt.
Den Rest kann man in den Wahlergebnissen ablesen


Übrigens verfolge ich nach wie vor aufmerksam Deine bereinigten
Wahlvorhersagen @XERXES, bitte damit weitermachen! [[top]]

Verfolge weiter.
Meine Voraussage: Die von rechts werden Mainstraeam, die von links müssen immer weiter nach links rutschen.

Gruß Mephistopheles


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