Worum geht es in Inguschetien?

nereus, Sonntag, 14.10.2018, 11:11 (vor 2018 Tagen) @ Puschkin2385 Views

Hallo Puschkin!

Wäre es nicht hilfreich die gelben Leser einmal über den Konflikt dieses Kleinstaates aufzuklären?
Oder müssen wir dazu die „Lügenpresse“ heranziehen, die seltsamerweise recht moderat berichtet?

Tausende Bewohner Inguschetiens protestieren gegen das Grenzabkommen ihres Landes mit Tschetschenien. Der Tausch von Grundstücken zwischen den Ländern sorgt für Ärger.
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Gestern protestierten in Magas, der Hauptstadt der Republik Inguschetien, Tausende gegen das neue Grenzabkommen mit der Nachbarrepublik Tschetschenien. Nach Angaben des russischen Kanals TV Doschd versammelten sich 5000 bis 10.000 Menschen. Marina Barkinchojewa, eine Reporterin des regionalen Staatsfernsehens, sprach sogar von 30.000 Teilnehmern. „Dort sind die Greise, dort sind alle, jemand von jeder Familie, von jeder Sippe.“
Da die Sicherheitskräfte die Zufahrtsstraßen gesperrt hatten, kamen die meisten zu Fuß, viele auch zu Pferd.
Gegen Mittag verbreitete sich unter ihnen die Nachricht, das Parlament habe mit einer Mehrheit von 17 der 24 Abgeordneten das umstrittene Abkommen ratifiziert. Es kam zu Tumulten. Nationalgardisten schossen mit Maschinenpistolen in die Luft, nachdem Republikchef Junus-Bek Jewkurow vor der Menge erschienen und mit Flaschen beworfen worden war, wie Augenzeugen berichteten.
Später kamen vier Abgeordnete auf den Platz und erklärten, in Wirklichkeit hätten 15 der 24 Abgeordneten gegen das Abkommen gestimmt, Jewkurow dagegen bestätigte das offizielle Ergebnis. „Diese Entscheidung ist im Interesse unserer Republik“, schrieb er auf Instagram. „Ich bitte alle, ruhig zu bleiben und nüchtern zu denken.“

Jewkurow und sein tschetschenischer Amtskollege Ramsan Kadyrow hatten das Abkommen in der vergangenen Woche abgeschlossen.
Es bestätigt im Wesentlichen eine alte Vereinbarung von 1993.
Nur einige unbewohnte Landstücke sollen zur Begradigung der Grenze ausgetauscht werden.

Aber die praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgehandelte Vereinbarung rief in Inguschetien heftige Proteste hervor.
Zahlreiche Aktivisten erklärten, auf den betroffenen inguschischen Landflächen befänden sich Kulturdenkmäler, aber auch Ölfelder.

„Tatsächlich ist dieses Abkommen ein Erfolg für Inguschetien“ , sagt Oleg Orlow, Kaukasusexperte der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial.
„Kadyrow zieht darin alle Gebietsansprüche zurück, die er in den vergangenen Jahren lautstark geäußert hat.“
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Jewkurow habe den Fehler gemacht, das Abkommen nicht öffentlich zur Debatte zu stellen, sagt Menschenrechtler Orlow.
Im Gegensatz zu Kadyrows Tschetschenien gäbe es in Inguschetien eine lebendige Zivilgesellschaft, mit ganz verschiedenen Gruppierungen, die sich nun gemeinsam über Jewkurow erbosten. „Jetzt gehen Liberale auf die Straße, denen Jewkurow zu autoritär ist, gemeinsam mit Geschäftsleuten, die ihm Vetternwirtschaft auf ihre Kosten vorwerfen.
Und mit stockkonservativen muslimischen Muftis, denen Jewkurows Regime zu duldsam gegenüber anderen Konfessionen ist.“
Auch die Verfassungsrichter der Republik machten gestern Front gegen Jewkurow:
Sie forderten laut der Nachrichtenagentur Interfax eine Volksabstimmung über das Grenzabkommen.

Quelle: http://www.fr.de/politik/inguschetien-praesident-mit-flaschen-beworfen-a-1595532

Fassen wir zusammen.
Ein lang währender Grenzstreit soll endlich sein Ende finden.
Der Putin-Freund Kadyrow hat einem Vernunft gebietenden Vertrag zugestimmt und ein wenig Kreml-freundlicher Reporter der Frankfurter Rundschau informiert uns relativ unaufgeregt darüber.

Wo ist jetzt das Problem?
In Inguschetien hat man die nicht öffentliche Debatte kritisiert, bei der das Volk nicht befragt wurde, weil man bei territorialen Umverteilungen äußerst sensibel ist.

Und das stellst Du uns als Putin Problem vor die Tür?
Soll ich Dir einmal erzählen wie uns die Merkel-Diktatur tagtäglich vorführt?
Sie läßt ungehindert fremde Menschen ins Land, sie verschleudert in dreistelliger Milliardenhöhe deutsche Steuergelder, provoziert mit voller Absicht einen Blackout der Energieversorgung usw..
Wurden wir zu diesem ganzen Irrsin je gefragt? [[hae]]

Wenn sie das in Inguschetien gemacht hätte, würde sie längst als vertrockneter Kadaver an einem weithin gut sichtbaren Baum hängen.

mfG
nereus


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