Denke, es lohnt sich nicht, darüber zu schreiben

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 09.10.2018, 05:36 (vor 1998 Tagen) @ Mandarin2614 Views

Wer meint, sein Allheilmittel in den Antibiotika zu finden, den kann man sowieso nicht überzeugen.

Jemand wie ich, der seit 52 Jahren aktiv im Baunebengewerbe tätig ist, wo man sich zwangsläufig fast täglich (unerheblich) verletzt, lacht ja nur über sowas. Garten- und Landschaftsbau, das gehört nun mal zum Baunebengewerbe. Da gibts nicht nur kleinere Läsuren beim Pflasterlegen oder beim Bäume fällen, auch beim Rosenschneiden kriegt man was von den Stacheln ab. Kurz: Man hat fast täglich irgendwelche Kratzer oder kleinere Schnittwunden.

Das wäre doch der helle Wahnsinn, sich da nicht regelmäßig mit Tetanus impfen zu lassen. So sagt man. Ich lache nur darüber, - hauptsächlich über die Unlogik der Menschen - wahrscheinlich wg. ihrer Uninformiertheit oder fehlenden Fähigkeit, biologische Zusammenhänge zu erkennen. Ich hab die letzte Impfung irgendwann Anfang der 80er Jahre bekommen.

Da hat mich doch kürzlich so ein wilder Kater, den ich eingefangen habe, in den Finger gebissen. So deutlich, dass mir sogar ein Teil des Nagels mittlerweile abhanden gekommen ist. Natürlich weiß ich, dass sich in den Zähnen dieser Tiere immer Keime befinden, - irgendwelche Mikroorganismen, die der Biologie des Menschen nicht besonders zuträglich sind.

Mit dem unschönen Nebeneffekt, dass sich das Nagelbett entzündet hat und die Stelle ziemlich angeschwollen ist. Wiederum der Spruch aus meinem Umfeld - schnell zum Arzt, lass Dir eine Spritze geben. Wer weiß, welche Krankheiten das Tier sonst noch hat (Tollwut konnte ich ausschließen). Nichts dergleichen habe ich getan. Die altbewährte schwarze Zugsalbe (Ichtolan oder so ähnlich) drauf getan, und nach drei Tagen war die Sache wieder am Abklingen.

Die einfache Erklärung für alles, die jeder Arzt kennt, der einige Jahrzehnte lang im Job ist (aber nicht sagt): Wenn man so wie ich andauernd mit kleinen Verletzungen zu tun hat, dann entwickelt der Körper seine eigene natürliche Resistenz gegen Infektionen und dgl. Da braucht man nicht mehr mit Spritzen nachzuhelfen. Anders wäre es, wenn ich ein Büromensch wäre, der von Fall zu Fall im Schrebergarten die Rosen schnediet. Dann würde ich mir wahrscheinlich periodisch die Präventivgaben an Tetanus reinziehen.

Sich bei jedem Schnupfen mit Antibiotika zu behandeln, das war mal eine Mode, - von der man Gottseidank schon lange abgekommen ist. Der größte Blödsinn. Wenn man die Viecher dann mal wirklich braucht, dann wirken sie nicht mehr. Ähnlich verhält es sich mit den Krankenhauskeimen, die man durch dauerndes und übertriebenes Einsetzen von Desinfektionsmitteln regelrecht "gezüchtet" hat.


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