Der Mann im Mond

trosinette, Montag, 08.10.2018, 10:00 (vor 2021 Tagen) @ Silke3075 Views

Guten Tag,

Ich versuche mein Interessensbereich "Weltgeschehen" zu verkleinern und mehr im Ich-Bereich tätig zu werden.
Mit Leo Tolstoi gesagt: „Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst“.

Niemand kann allein sein. Wir existieren nur durch Beziehungen.

Stimmt - ich habe nur das Gefühl, dass ein Großteil der Beziehungen dazu dienen Andere und die Welt zu ändern.
Ab eine gewissen Höhe auf der systemischen Macht-Pyramide macht man den ganzen Tag nix anderes mehr.

Ich bin Teil des Systems. Unabhängige Beobachter kann es nicht geben.
Wenn ich messe und analysiere verändere ich das System.

Hoffentlich wird das System dadurch irgendwann mal besser und nicht nur immer schlimmer.

Solange ich das System beobachte und analysiere ist es da.

Der Mond ist auch da, wenn wir nicht hinschauen.

Anstelle von „ich“ hätte ich auch von „wir“ sprechen können. Wir könnten für das System viel bedrohlicher sein als ich. Ich spreche aber mittlerweile nicht gerne in der hyperkollektivistischen Wir-Form. Hier stehe ich vor einem kleinen Dilemma. Ich kann gegen das System nicht viel machen und das hyperkollektivistische Wir, das gegen das System was machen könnte, ist selber das System.

Das System besteht nicht nur aus Urschuldtilgung und fressen und gefressen werden. Wir haben dem System nach meinem Eindruck eine ganze Menge hinzugedichtet. Wenn wir nicht da wären, wäre das System (so) nicht da.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider


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