Du wirst es mir vielleicht nicht glauben,

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 07.10.2018, 22:34 (vor 2021 Tagen) @ BerndBorchert1274 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 07.10.2018, 23:00

aber ich respektiere Deine Meinung. Ob ich sie teile, steht auf einem anderen Blatt.

Ich habe zwischen und mit den Schwaben gelebt, als ich in Stuttgart studiert habe. Ich kenne die Mentialität, auch der Dialekt kommt mir angenehm rüber. Aber ich kenne auch die Norddeutschen. Egal, ob es aus der Ecke um Cuxhaven ist, oder Hamburg, oder Kiel. Die weiter östlich liegende Seite kenne ich nur aus Kurzbegegnungen, Mecklenburg-Vorpommern z.B., da war ich nur kurz mal auf der Seenplatte um Plau.

Jede Gegend in Deutschland, jede Region, jeder Dialekt, jeder Bewohner hat so seine typischen Eigenarten. Die sind natürlich gemischt. Aber wenn ich mich daran erinnere, was zu meiner damaligen Aufenthaltszeit ein Herr Filbinger (ehem. Ministerpräsident) von sich gegeben hat ("was kümmert mi mei saudumms Gschwätz von gestern"), als er - ich weiß nicht mehr, in welchem Zusammenhang - seine Meinung um 180° gedreht hatte, da denke ich mir, dass ein guter Schuss von norddeutscher Mentialität nicht falsch gewesen wäre. Denn der typisch Norddeutsche ist mir von der Prinzipientreue her als wesentlich konsequenter bekannt, natürlich auch der Westfale.

Aber meine Erinnerungen, gerade im schwäbischen Dialekt, die möchte ich trotzdem nicht missen. Ich kann leider diese Anekdoten hier nicht wiedergeben, sie befinden sich teilweise unterhalb der Gürtellinie.....[[zwinker]]

Soviel zum Schwabenland. Aber nun generell zum "gehört sich nicht":

Auch ich bin in einem Land als Einwanderer angekommen. Klar habe ich keine öffentlichen Mittel in Anspruch genommen, aber ich habe mich in einem mir usprünglich fremden Land niedergelassen. Natürlich habe ich nicht nur die Sprache perfektioniert und nehme an den hierzulande üblichen Traditionen sowie alltäglichen Gegebenheiten teil. Ich wähle auch hier, zumindest im kommunalen und regionalen Bereich.

Nun meint man, dass ich mich hier kommentarlos einfügen solle. Falsch. Als in unserer Stadt (sowie in vielen anderen Städten) Demos gegen die Ideen aus Bukarest angesagt waren, habe ich meine Leute in der von mir bezahlten Arbeitszeit auch hingeschickt, um daran teilzunehmen. Genauso gehöre ich zu denen, die die administrative Autonomie von Groß-Siebenbürgen (rum. Ardeal) befürworten und unterstützen.

Eigentlich ein heißes Eisen für einen Ausländer. Man kann hier eine Bank ausrauben oder auch ein Gewaltverbrechen verüben, - da braucht man eben einen guten Anwalt, um wieder rauszukommen, - aber wenn man öffentlich die Autonomie im Ardeal unterstützt, dann ist man als Ausländer aus dem Land schneller draußen, als man hineingekommen ist. Trotzdem tue und lasse ich immer noch das, was ich will und mir so vorstelle.

Nun zu Deinen Begriffen mit " Respekt vor der nationalen Identität des Aufnahmelandes" und "gehört sich nicht". Vielleicht hast Du ja auch recht, - aber ich bin ich. Und das will ich auch bleiben.


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