Mach dich mal bitte zur "Nonnestudie" von David A. Snowdon kundig :-)

Silke, Sonntag, 07.10.2018, 09:39 (vor 2025 Tagen) @ StillerLeser3826 Views

Lieber StillerLeser,

Über 3 Jahre später gibt es Anlass zu einem Nachtrag:
Bei mir wurde ein MRT des Gehirns gemacht. Grund war Verdacht auf was
anderes, dieser wurde völlig ausgeräumt.

Gratulation.

Warum ich das hier dazupacke:
Der Neurologe hat mich, nachdem ich vom MRT zurück war, regelrecht
überfallen, "Man sieht überhaupt nicht, daß Sie rauchen!".
Das tu ich nämlich, seit ich 16 bin, ca. 1 Schachtel am Tag.

Diese Information hättest du mal von Anfang an "dazu packen" sollen.
Versuche, das Rauche sein zu lassen!
Das ist schwer, aber es geht auch noch mit über 60 bei langer Raucherkarriere.
Ein Bekannter hat es geschafft, nachdem er ein paar Wochen bei einer Lungen-Reha die ganzen Leute mit ihren O2-Wägelchen gesehen hat und Todesangst bekam.
Deine liebe Frau hat statistisch eine höhere Lebenserwartung als du.
Das heißt, sie muss dann aushalten was dir in den kommenden Jahren wegen des rattenschwanzteuren und richtig üblen Rauchens passieren wird.
Chronische Luftnot im Alter ist sehr, sehr hässlich.
Ein Herzinfarkt mit allem drum und dran ist sehr schlimm.
Vaskuläre Veränderungen am Auge rauben dir den wichtigsten Sinn.
Die Potenz geht auch dahin mit der Raucherei.
Ein Schlaganfall ist eine Katastrophe für alle Beteiligten.
Eine Demenz beginnt, wenn nicht als Schlaganfall, schleichend bzw. als vaskuläre Demenz mit treppenförmigem Verlauf und muss testpsychologisch mit regelmäßigen Verlaufskontrollen diagnostiziert werden und nicht primär mit einem MRT (das sollte nur zur Ursachenforschung dienen, wobei eine vollständig erhobene Krankheitsgeschichte immer ergiebiger, billiger und therapeutisch viel wertvoller ist als eine einmalige Bildgebung).
Bildgebung dient zum Ausschluss von nicht bekannten, nicht zu erwartenden Schädigungen aber doch nicht zur Relativierung von sehr gut bekannten chronischen massiver Schädigungen.
Das erinnert mich an eine Arzt-Patienten-Beziehung bei einem schwer alkoholkranken mir sympatischen Menschen, bei dem regelmäßig die Leberwerte bestimmt und besprochen wurde, dass die Schädigung noch nicht ganz so schlimm sei... bis er sein erstes Delirium tremens nicht überlebt hat.

Gehe in eine gute Lungen-Reha-Klinik, in der du die Leute bestaunen kannst, die nicht so viel Glück hatten wie du bisher.
Es ist skurril, wenn Menschen sich einerseits einer richtig heftigen Dauerschädigung unterziehen und andererseits meinen, mit "Spezialmitteln" die gravierenden Schädigungsfolgen neutralisieren zu können ("Puh, ich habe aber wieder üblen Dauerstress auf Arbeit, ich muss erst mal durch Fernsehglotzen entspannen").

Er hat erklärt, daß man es sonst im Gehirn sieht, weiße Punkte
(=Wasser), die Folge von "bei Rauchern regelmäßig auftretenden
Mikro-Schlaganfällen". Sowas hab ich zum ersten Mal gehört, aber es hat
mich gefreut, daß es ihn gefreut hat.
Dann sind wir die Schichten durchgegangen, und er benutzte mehrmals das
Wort "makellos!". Abschließend sagte er "Sie haben das Gehirn eines
40-jährigen!" (bin 60).

Ohne Rauchen hättest du das "Gehirn eines 20-Jährigen" mit der Erfahrung eines über 60-Jährigen - das sind nicht sehr geistreiche Sprüche.
Beim MRT erwischt man nur bestimmte Schichten, die Substanz dazwischen aber nicht. Die Apparate und die Gläubigkeit in diese sind der Sargnagel der Medizin.
Bei der Diagnostik von irgendetwas ist auch immer eine zweite Meinung hilfreich um gravierende Fehler auszuschließen (Es sollen auch schon mal Bilder verwechselt worden sein).

Da ich konstitutionell nichts besonderes bin, sondern ein normaler Typ,
gibt es für mich nur eine Erklärung: Das ist das Kokosfett!

Solche Ein-Faktor-Korrelationen sind sehr unseriös.

Johanniskraut
nehme ich schon länger nicht mehr, Vergesslichkeit und
Wortfindungsstörungen sind lange weg.

Was denn für Vergesslichkeit und Wortfindungsstörungen?
"Vergesslichkeit und Wortfindungsstörungen kannte ich an mir bis vor wenigen Jahren nicht."
Das klingt, als wenn du eine vorübergehende Aphasie verschlüsselst.
Hast du etwa eine TIA/PRIND/Mini-Stroke durchgemacht?
Wortfindungsstörungen sind ein Kardinalssymptom für Multiinfarktprozesse.
Dann wäre das das wichtigste diagnostische Kriterium für irgendetwas.
Geht ihr alle pfeifend durch den Wald?
Funktionale Diagnostik (MMST/MOCA-Test, d2-Aufmerksamkeitstest und umfangreichere Testbatterien - wahlweise auch die erfolgreiche Teilnahme bei der Arbeit im DGF weil keiner hier eine offensichtliche Demenz hat) [[zwinker]] sind bei der Demenzdiagnostik hilfreicher als Bildgebung.
Warum?
Wegen den Erkenntnisse aus der genialen Nonnenstudie die viel zitiert wird (u.a. auch von Prof. Spitzer und Prof. Hüther), weil sie epidemiologisch sehr sauber scheint und in ihrer Aussagekraft ein Hammer ist - Neuroplastizität.

Einfach formuliert:
Selbst wenn ein diffus oder begrenzt schwerst beschädigtes Gehirn vorliegt, kann die klinische Symptomatik gering oder fehlend sein und die Kompensation der Schädigung vollumfänglich gelingen wie bei den in der Literatur beschriebenen Fällen, die trotz Verlust großer Hirnmasse kaum Ausfälle aufweisen (der vorgestellte LKW-Fahrer, der Beamte und die inzwischen junge Frau nach Encephalitis mit operativer Entfernung einer Hirnhälfte).
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die gesamten bisherigen Axiome der Demenzforschung und der Demenztherapie der Lobby für die Tonne sind.
Eine von sehr, sehr vielen Erschütterungen der Schulmedizin-Pharmaindustrie.

Und je schlauer ich bin, desto länger dauert mein Abstieg in die Tiefen des dementiellen Sumpfes.
Da bist du z.B. mit deiner Viersprachigkeit besser aufgestellt als andere Menschen.

Aber das Kokosfett hat sich als
Gewohnheit etabliert.

Etabliere mal lieber das Nichtrauchen als Gewohnheit.
Das Kokosfett kannst du ja ruhig weiter nehmen.
Schau dir einmal auf Youtube ein paar Vorträge von Prof.Spitzer/ Hüther/ Spitz an, dann verstehst du, warum du noch nicht im Altenheim hockst mit so einer schweren chronischen Schädigung, die die Tabakverbrecher reich macht.

Ich ess zum Frühstück immer auch ein Brot mit
Marmelade, und auf das tu ich statt Butter dick Kokosfett. Schmeckt gut,
und wie jetzt bewiesen, tut gut!

Was soll denn das für ein Studiendesign sein?
Eine Einzelfallstudie ist genauso aussagekräftig wie eine Beweisführung, die mit einem Supersonderspezialfall die Debitismusbeschreibung des @dottore aushebeln will.
Der Goldstandard in der Medizin ist eine randomisierte Doppelblindstudie mit möglichst hohen Fallzahlen.
Der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität sollte beim Aufstellen erstaunlicher Thesen bekannt sein.

Liebe Grüße
Silke

PS.
Die Art deiner Kommunikation verschlüsselt für mich:
- selbstbeschädigendes Verhalten (das ist nicht zu verurteilen, weil es sehr viele Menschen machen und du dein Leben selbst gestalten darfst und musst),
- dein Wissen um dein SVV (das ist schlimm, weil du dich selbst wider besseren Wissens zu beschummeln versuchst - aber wir sind nun einmal Menschen[[herz]] )
- und die Sehnsucht nach Versicherung der Folgenlosigkeit deines Umganges mit dir selbst von Dritten (das kann ich verstehen, es funktioniert aber nicht wirklich - sonst hättest du nicht nach Jahren nachgehakt).
Ändern kannst nur du etwas daran.
Aber ich bin ja schon früher mit Ferndiagnosen ins Fettnäpfchen getreten.[[sauer]]
Rhetorische Frage: Warum hast du diesen deinen Nickname gewählt?

PPS.
Ich wollte dir nicht zu nahe treten sondern nur die Nonnenstudie in das Forum einführen und habe dafür deine Steilvorlage genutzt.
Vielen Dank dafür.[[top]]


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